Boschendal Wines

Boschendal Wines

P.O. Box 25
Groot Drakenstein 7680
South Africa
Telefon +27 21 870 4200

Webseite: Boschendal

Boschendal ist eines der perfekten kap-holländischen Bilderbuchgüter. Das strohgedeckte, weiß getünchte Gehöft liegt in einem Meer von Rebstöcken vor dem dramatischen Hintergrund des Berggipfels Groot Drakenstein. Im Jahr 1645 wurde Boschendal erstmals an den französischen Hugenotten Jean le Long übereignet.

In den 1960er Jahren wurde das Gut dann von Anglo American übernommen, einer Bergwerksgesellschaft, die in andere Bereiche diversifizierte. Amfarms hat kürzlich den Obstanbau, den Molkereibetrieb und andere landwirtschaftliche Bereiche sowohl auf Boschendal als auch auf der Schwesterfarm Vergelegen aufgegeben, um sich als Amwines auf die Produktion von Weinen zu konzentrieren.

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Ein Wiederbepflanzungsprogramm über einen Zeitraum von 15 Jahren startete bereits im Jahr 1989; die willkürlich ausgewählten weißen und die virusinfizierten roten Rebsorten wurden ersetzt. Zusätzliche frische lmpulse bekommt das Programm von Geschäftsführer Gerrie Wagenaar und dem für die Weinberge verantwortlichen Spekkies van Breda.

Beim Programm "Boschendal 2000"

liegt der Schwerpunkt auf Rotweinen in Spitzenqualität. Diese Weine sind das Aushängeschild bei den Bemühungen, den Internationalen Weinmarkt zu erobern, obwohl man weiterhin überwiegend Weißweine herstellen wird. Chardonnay wird in beträchtlichem Umfang angebaut, und der neue Mix der Rebstöcke beinhaltet mehr Sauvignon Blanc auf den kühlen, hoch gelegenen, erstmals kultivierten Lagen am Groot Drakenstein und am Simonsberg.

Doch den Schwerpunkt der Neuerungen bei den die Rebsorten Shiraz, Cabernet Sauvignon und Merlot, auch Cabernet Franc und Pinot Noir. Etwa 60 Hektar der alten virusinfizierten Rebstöcke wurden 1998 herausgerissen und ersetzt, 1999 waren es 115 Hektar. Ebenfalls geplant sind weitere Pfanzungen von Pinot Noir und ein wenig Cabernet Franc.

"Die Idee ist, beide Farmen (Boschendal und Vergeegen) als ein Ganzes zu betrachten", erklärt der neue Boschendal Kellermeister JC Bekker. "Deshalb spezialisieren wir uns in Vergelegen zum Beispiel auf Sauvignon Blanc, während hier der Shiraz besonders gut st." Das ist auch der Merlot - ein großer, komplexer Wein.

Gegenwärtig beträgt die jährliche Produktion 200 000 Kisten und hat sich somit in vier Jahren vervierfacht.

"Und wir haben immer noch Platz", sagt der Kellermeister und verweist auf den rund sechs Millionen Mark teuren Rotweinkeller, der rechtzeitig zum 1997er Jahrgang fertig gestellt worden ist. Nachdem Boschendal sich kürzlich als Weingut deregistrieren ließ, können hier auch hinzugekaufte Trauben verarbeitet werden.

Im Keller befinden sich nun 44 kegelförmige Edelstahltanks, von denen jeder ein Fassungsvermögen von 32 000 Litern besitzt. Die Tanks hängen von der Decke herab und jeder Tank hat sein eigenes Kontrollsystem für die Gärung bei unterschiedlichen sortenabhängigen Temperaturen.

Ungeachtet seiner Größe von insgesamt 500 Hektar ist Boschendal dennoch für die Produktion von Premium-Weinen in kleinen Mengen gerüstet. Gegenwärtig werden aus ein beziehungsweise zwei Parzellen nur 500 Kisten Shiraz und 1000 Kisten Merlot hergestellt. Alle Parzellen werden "separat gepflückt und vinifiziert, damit jeder Wein die für ihn optimal reife Frucht erhält", erläutert Bekker.

Raymond Greyling, der für die Rotweine verantwortlich ist, erklärt, dass eine sanfte Behandlung der Weine die Grundvoraussetzung ist. Der Shiraz und der Pinot Noir werden in offenen Bottichen vergoren und der Schalenhut wird manuelI untergetaucht. Boschendals neue, sortenreine Rotweine, zu denen wahrscheinlich schon bald ein Cabernet gehören wird, waren zwar schon immer elegant, doch nun legen sie eine neue, weiche Fruchtigkeit an den Tag. Aushängeschild wird ein noch unbenannter Rotwein-Verschnitt sein, der aus Merlot und Cabernet Franc, womöglich auch aus Cabernet Sauvignon hergestellt wird und das Potenzlal für einen außergewöhnlichen Wein hat.

Unter den Weißweinen entwickelt sich der frische Sauvignon Blanc mit seinen Nuancen von Kräutern ausgezeichnet in der Flasche, während die neuen Chardonnays zwar weniger Körper haben, dafür aber eine köstliche Holznote besitzen, wodurch sie frischer und leichter wirken. Die beiden fassvergorenen Schaumweine sind durchweg gut.