Weingut - Fürstlich Castell'sches Domänenamt

97 355 Castell
Schlossplatz 5
Telefon (0 93 25) 6 01 60

Webseite: Fürstlich Castell'sches Domänenamt

Lage

Der Ort Castell liegt am Westhang des Steigerwaldes. Verwaltung, Keller und „Weinstall” befinden sich in der Ortsmitte.

Anfahrt

Autobahn Würzburg Nürnberg, Ausfahrt Schweinfurt Süd/Wiesentheid, 4 km auf der B 286 in Richtung Süden.

Sehenswürdigkeiten

  • Die landschaftlich reizvollen Wanderwege entlang der Weinberge zu den Höhen des Steigerwaldes;
  • Der Schloßpark mit Pferdekoppeln und Reithalle, wo alljährlich das Casteller Weinfeststatt findet;
  • Die interessanten Faß- und Flaschen-Gewölbekeller;
  • Der „Weinstall” - ein ehemaliger Pferdestall -, eine originell eingerichtete Weinstube mit Spezialausschank der Weine des Fürstlich Castell'-schen Domänenamtes.

Geschichte

Als erster des Geschlechts wird 1057 Rupert de Castello erwähnt. 1205 erfolgt die Erhebung in den Grafenstand.
Der Weinbau wird 1258 erstmals genannt. Die Weinernte-Verzeichnisse im Fürstlich Castell'schen Archiv reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück.
Die älteste Karte des Gebiets zeigt, daß die Weinbergsfläche 1497 bedeutend größer war als heute.
Der Besitzer, Fürst zu Castell-Castell bewohnt mit seiner Familie das mitten im Ort gelegene Schloß. Die 1774 gegründete Castell-Bank hat ihren Sitz ebenfalls in Castell.

Weinberge

Die 45 ha große Rebfläche befindet sich an den Hängen rund um das Dorf, zu 85% in Hang- und zu 15% in Steillagen, meist in schwerem, tonigem Lehmboden (Gipskeuper).

Lagennamen

  1. Casteller Schloßberg 7 ha;
  2. Casteller Reitsteig 1 ha;
  3. Casteller Bausch 12 ha;
  4. Casteller Trautberg 2 ha;
  5. Casteller Hohnart 5,5 ha;
  6. Casteller Kirchberg 1,5 ha;
  7. Casteller Kugelspiel 15 ha;
  8. Casteller Feuerbach 1 ha.

Großlagenname ist Casteller Herrenberg, wird aber nur selten in Anspruch genommen.

Rebsorten

  • 40% Müller-Thurgau
  • 30% Silvaner
  • die übrigen 30% verteilen sich auf Perle, Rieslaner, Scheurebe, Traminer, Auxerrois, Ortega, Siegerrebe, Morio-Muskat, Kerner, Albalonga, Bacchus, Mariensteiner, Spätburgunder und Rotweinneuzüchtungen.

Die Weine

Der gehaltvolle, tiefgründige und schwere Keuperboden gibt dem Wein einen besonderen Geschmack: fruchtig, erdig, würzig mit einer lebendigen, herzhaften Säure. Es sind typische Vertreter des Steigerwaldbereiches aus der fränkischen Weinlandschaft.
Lobenswert auch das Bemühen, die Sorteneigenart der Weine zu erhalten.

Wein-Spezialitäten

  • Hoher Anteil an prämierten Weinen;
  • sortenrein ausgebaute Neuzüchtungen.

Etikett

Übersichtlich und nicht überladen, zeigt es das schlichte Familienwappen, das seit der ersten urkundlichen Erwähnung gleich geblieben ist. Ovale Etiketten für Bocksbeutel, rechteckige für Liter- und Bordeauxflaschen.
Je nach Lagennamen werden farblich unterschiedliche Kapseln verwendet: Schloßberg - weiß, Hohnart - rot, Bausch - schwarz, Kirchberg - gelb, Trautberg - grün, Kugelspiel - orange, Reitsteig (nur Rotwein) - rot. Die Prädikatsweine und prämierten Weine erhalten ein- oder doppelberingte Kapseln in den Farben weiß-rot-gold.

Vermarktung

Fast ausschließlich in Bocksbeuteln an Handel, Gastronomie und Privatkunden.
Es wird nur eine Preisliste geführt, die jährlich bis zu fünfmal erscheint. Dem Handel werden Rabatte bis zu 20% eingeräumt. Im „Weinstall” werden die Weine zu Original-Listenpreisen verkauft.

Besichtigungen, Weinproben

Kirche, Archiv und Schloßkeller können nach vorheriger Anmeldung besichtigt werden. Weinproben werden ebenfalls gegeben.

Aus meinem Notizbuch

Das entzückend gelegene Winzerdorf Castell ist ein lohnendes Ausflugsziel. Der Schloßpark lädt zum Verweilen ein.
Die Weinproben in den Gewölben des Schloßkellers bieten, vor allem wenn sie von Domänenrat Adolf Steinmann geleitet werden, eine Frankenweinlehrstunde von bleibender Erinnerung.
Der neben der Kellerei gelegene originell eingerichtete „Weinstall” bietet neben den Castell'schen Domänenweinen Gerichte gutbürgerlicher Küche.
Eine hauseigene Sektspezialität: der flaschenvergorene „Casteller Herrenberg”.