Weingut Bassermann-Jordan

Lage

In der Ortsmitte von Deidesheim.

Anfahrt

Nach Deidesheim über die B 271 (Deutsche Weinstraße). Unmittelbar vom Marktplatz der Stadt führt die altertümliche Kirchgasse direkt zum Tor des Gutshofes.

Sehenswürdigkeiten

  • Vor allem die ausgedehnten Faßkeller, die seit dem Mittelalter nach und nach entstanden und schließlich zu einer einzigartigen Anlage vereinigt wurden;
  • Die Ausstattung mit einer Umenge von Zeugnissen der Weinkultur seit der Antike ist ebenso einmalig wie das umfangreiche Weinmuseum, dessen frühester Bestand (römisch, um 100 n. Chr.) der älteste Wein in Deutschland überhaupt ist - 250 Jahre älter als der älteste Wein des Speyerer Weinmuseums.

Geschichte

Der Ketschauer Hof, einst Lehen der Fürstbischöfe von Speyer, war seit etwa 1250 in den Händen verschiedener Adelsfamilien. 1816 kam er in den Besitz der Familie Jordan, die 1718 bereits Weinberge in der Rheinpfalz ihr eigen nannte.
Andreas Jordan (1775-1848) gilt als der Begründer des rheinpfälzischen Qualitätsweinbaus. Als mit seinem Sohn Ludwig Andreas Jordan, Mitglied des Landtags und des Deutschen Reichstags, 1883 der männliche Zweig der Familie Jordan ausstarb, übernahmen sein Schwiegersohn und dessen Nachkommen das Gut.
Geh. Rat Dr. Dr. h. c. Frriedrich v. Bassermann-Jordan, international anerkannter Historiker des Weinbaus, ist der Verfasser der bis heute als Standardwerk geltenden Geschichte des Weinbaus (1907, 1923). Jahrzehntelang Inhaber wichtigster Ämter seines Berufsstandes, übte er lange Zeit maßgeblichen Einfluß auf das gesamte deutsche Weinfach aus.
In Würdigung seiner Leistung als Wissenschaftler und Pionier des Weinbaus stiftete die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft 1957 die "Friedrich v. Bassermann-Jordan Medaille", die satzungsgemäß an höchstens zehn lebende Persönlichkeiten, die sich hervorragende Verdienste um die deutsche Weinwirtschaft erworben haben, verliehen werden darf.

Weinberge

Die 40 ha große Rebfläche liegt in meist hängigem Gelände.

Lagennamen

  1. Deidesheimer Grainhübel;
  2. Deidesheimer Hohenmorgen;
  3. Deidesheimer Kieselberg;
  4. Deidesheimer Leinhöhle;
  5. Deidesheimer Kalkofen;
  6. Deidesheimer Herrgottsacker;
  7. Deidesheimer Mäushöhle;
  8. Deidesheimer Langenmorgen;
  9. Forster Jesuitengarten;
  10. Forster Kirchenstüch;
  11. Forster Ungeheuer;
  12. Forster Pechstein;
  13. Forster Freundstück;
  14. Forster Elster;
  15. Forster Stift;
  16. Forster Musenhang;
  17. Ruppertsberger Reiterpfad;
  18. Ruppertsberger Spieß;
  19. Ruppertsberger Nußbien;
  20. Ruppertsberger Hoheburg;
  21. Ruppertsberger Linsenbusch;
  22. Dürkheimer Michelsberg;
  23. Dürkheimer Spielberg;
  24. Ungsteiner Herrenberg.

Großlagennamen sind Deidesheimer Hofstück, Forster Mariengarten und Forster Schnepfenflug.

Rebsorten

  • 95% Riesling
  • 2% Gewürztraminer
  • 3% verschiedene Neuzüchtungen.

Die Weine

Sämtliche Weine werden noch individuell in Eichenholzfässern ausgebaut. Sie probieren sich von lieblich-elegant bis herzhaft-rassig und weisen durchgehend eine feine Blume auf.

Wein-Spezialitäten

  • Der Pfälzer Riesling in seiner edelsten Art.
  • Sammlung alter Weine ab 1880 lückenlos.
  • Eine Vielzahl von in- und ausländischen Prämierungen ab Mitte des 19. Jahrhunderts.

Etikett

Von Professor Otto Hupp entworfen; es zeigt das Familienwappen.

Vermarktung

Großhandel, Gastronomie, Privatkundschaft und Export.

Besichtigungen, Weinproben

Besichtigungen werden, wenn möglich, nach vorheriger Anmeldung gern gestattet, auch werden nach Vereinbarung Weinproben veranstaltet.

Adresse

Weingut Geheimer Rat Dr. v. Bassermann-Jordan

67 146 Deidesheim
Kirchgasse 10
Telefon (0 63 26) 60 06

Webseite: Weingut Geheimer Rat Dr. v. Bassermann-Jordan

Aus meinem Notizbuch

Die weitläufige Guts- und Kelleranlage inmitten des alten Weinstädtchens Deidesheim nimmt unter den Pflegestätten deutscher Weinkultur einen vorrangigen Platz ein.
Für geschichtlich interessierte Weinliebhaber kann der Besuch dieses Gutes, vor allem wenn der Kunsthistoriker Dr. L. v. Bassermann-Jordan selbst führt, zu einem einmaligen Erlebnis werden.