Bouchard Finlayson Winery

P.O. Box 303
HEermanus 7200
Overberg
South Africa
Telefon +27 28 312 3515
Webseite: Bouchard Finlayson
Neue Welt im Weinkeller, Alte Welt bei den Weinbaumethoden - das Weingut Bouchard Finlayson spiegelt wirklich seine Ursprünge wieder: Der Weinmacher Peter Finlayson kaufte Klein Hemel-en-Aarde, das in der Nähe des Weinguts Hamilton Russell liegt, während er dort noch als Weinmacher tätig war. Er begann die Weinberge neu zu bepflanzen und presste die ersten zugekauften Trauben im Jahre 1991, als Paul Bouchard, ein Franzose aus Burgund und bereits in der zehnten Generation negociant (Weinhändler), und sein Manager Mike Clark zu ihm stießen.
Finlayson macht keinen Hehl daraus, dass er der Burgundertradition folgt, angefangen mit den Rebstöcken, die dicht gepflanzt auf fünfreihigen Parzellen wachsen, bis hin zu den Eichenfässern, die er ausschließlich von dem französischen Küfer Francois Freres bezieht.
Auch verwendet er eine Mischung aus neuen und gebrauchten Fässern, gärt in Holzfässern und baut lange auf dem Hefesatz aus. Dies und die sorgfältige Arbeit im Weinberg von der dichten Bepflanzung zur Ertragsbegrenzung bis hin zur Pflege des Blattwerks und dem selektiven Pflücken der Trauben - hat zur Folge, dass in seinen Weinen das volle Fruchtaroma zum Ausdruck kommt, immer in Harmonie mit natürlicher Säure und eleganten Tanninen.
Finlayson begann 1990 mit der Bepflanzung der Weinberge
und produzierte seine ersten Jahrgänge unter dem Etikett Bouchard Finlayson aus zugekauften Trauben, die sorgfältig ausgewählt wurden und aus ähnlichen Gegenden mit kühlen klimatischen Bedingungen im Overberggebiet, wie Elgin und Villiersdorp, stammten. Die Verbindung zu den Welnbauern erhält er auch weiterhin für seine Lagenweine aufrecht, die auf dem Etikett nach wie vor ausgewiesen sind. Beispiele hierfür sind der reichhaltige, fassvergorene, auf dem Hefesatz ausgebaute Kaaimansgat Chardonnay mit Aromen von Zitronen und Butter, der aus Trauben von Villiersdorp hergestellt wird, und verschiedene Sauvignon Blancs aus Elgin (die manchmal als Oak Valley etikettiert werden), Walker Bay oder eine Kombination von Weinen aus verschiedenen Quellen unter dem Etikett Overberg.
Seine ersten Weine aus eigenen Trauben waren der Galpin Peak Pinot Noir und der 1997er Missionvale Chardonnay. Ersterer ist ein großartiger Wein, karmesinrot, reich an Aromen von Himbeeren und Gewürzen, unterlegt von festen Tanninen und Noten von Kaffee, der zweite ist ein eleganter Wein, der sich durch Aromen von Melonen und tropischen Früchten auszeichnet.
Finlaysons Gesamtproduktion beträgt rund 13 000 Kisten Wein. Diese beiden Weine machen noch nicht einmal ein paar tausend Kisten aus und werden zu einem stolzen Preis verkauft.
Und doch können Finlaysons andere Weine manchmal diese beiden Stars übertreffen,
insbesondere der fassvergorene, auf dem Hefesatz ausgebaute, reichhaltige zitronige Kaaimansgat mit Aromen von Butter. Ebenso wie Hamilton Russells Weine erhalten auch diese Weine im Ausland Spitzenbewertungen. Jeder seiner Weine weist charakteristische Unterschiede auf, ein Zeichen für das Talent dieses Weinmachers und eine Anerkennung des jeweiligen Terroirs. Der Sauvignon Blanc aus seinen eigenen Walker-Bay-Weinbergen ist zum Beispiel ein typisch fester und schlanker Wein, während der Elgin Oak Valley fruchtreicher ist; der Old Lands wiederum ist nahezu cremig. Doch interessanterweise spielt sein Glaube an das Terroir als entscheidender Faktor bei der Produktion von Qualitätsweinen nur die zweite Geige. Den Klonen misst er bei Fruchtkonzentration und Reife eine weitaus größere Bedeutung zu.
Der Burgunderstil bei der Weinbereitung und beim Abfüllen kleiner ausgewählter Lagen hat bei seinem jüngsten Star Früchte getragen: Der Tete de Cuvee Pinot Noir wird in nur den besten Jahrgängen aus seinen besten Fässern hergestellt. Dieser Wein begann 1996 als Experiment mit nur 20 Kisten; vom 1997er Jahrgang wurden 120 Kisten und ein paar hundert Magnumflaschen hergestellt. In beiden Jahrgängen zeichnet sich dieser Wein durch außerordentliches Aroma und Komplexität aus.
Auch experimentiert Finlayson mit zwei italienischen Sorten, die neu für das Kap sind, Nebbiolo und Sangiovese. Die ersten Ergebnisse sind für den Nebbiolo sehr viel versprechend; der Sangiovese war weniger anregend, hauptsächlich aufgrund der minderwertigen Klone, die den südafrikanischen Weinmachern zur Verfügung stehen.