Hamilton Russell Vineyards

Hamilton Russell Vineyards

P.O. Box 5280
Helderberg
Somerset West 7135
South Africa
Telefon +27 21 851 2737

Webseite: Hamilton Russell

Das Weingut Hamilton Russell Vineyards ist eine der großen Adressen am Kap und hat kürzlich zur Überraschung vieler den "estate"-Status beantragt; dabei hatte der Gründer Tim Hamilton-Russell so lange und hart dafür gekämpft, dass seine ersten Jahrgänge aus zugekauften Trauben zertifiziert wurden. Und dennoch bedeutet sein neuer Schritt die Krönung von zwei Jahrzehnten Arbeit mit speziellen Böden, verschiedenen klimatischen Bedingungen, Rebsorten und Klonen. Jetzi ist man dem höchsten Ziel näher gekommen, "Weine anzubieten, die den Charakter eines einzigartigen Terroirs widerspiegeln, die den äußersten Ausdruck der Herkunft leisten", wie Anthony Hamilton-Russell erklärt, der in Oxford studierte. Man geht sogar so weit und experimentiert mit dem Ablagern der eigenen Holzdauben, die für die Herstellung der Allier-Holzfässer verwendet werden.

hamilton_russell_01

Sein Vater Tim ließ sich auf diesem 75 Hektar Land umfassenden Gut im Jahre 1975 nieder, nachdem er zehn Jahre lang die Kap-Weinländer nach einer kühlen Gegend abgesucht hatte, in der er Burgunderweine anbauen konnte. Und dennoch war es nie sein Ziel gewesen, Burgunder-Doppelgänger zu produzieren. Er wollte immer über seinen Weinen nach einer ausgeprägten Identität streben. Jede Ernte wurde als Probelauf behandelt, um die richtige Lage für die richtige Rebsorte und die richtigen Klone zu identifizieren. Sohn Anthony kam 1991 an Bord, und Spitzen-Weinmacher Steve Smith aus Neuseeland wurde als Berater hinzugezogen. So wurden die Chardonnays und Pinot Noirs auf 30 beziehungsweise 22 Hektar lehmreichen Schieferböden gepflanzt. Sauvignon Blanc einschließlich des südafrikanlschen Klons "Weerstasie" und eines neuen Loire-Klons wurden auf den sandigeren, kiesigeren Böden mit guter Drainage gepflanzt.

Ein bedeutender Schritt war die stufenwelse Ausmusterung der alten BKS-P|not-Noir-Klone,

auf die sich der frühe weltweite Ruf des Weinguts für seine wundervollen Weine im Burgunder-Stil mit ihrem Aroma von Trüffeln gründete. Was genau genommen ein Schweizer Schaumwein-Klon war, wurde durch eine Auswahl an Burgunderklonen ersetzt, wober der 1997er Jahrgang der erste war, der gänzlich aus dem neuen Material bestand. Bei der Vinifikation wird auch weiterhin laufend experimentiert. Für den Pinot Noir verwendet man wilde Naturhefen und er wird nicht filtriert.

In dem Weinmacher Kevin Grant, der seit 1994 in der Weinkellerei arbeitet, hat Hamilton-Russell einen Gleichgesinnten gefunden: Durch die Vinifizierung einzelner Lagen wurden die Rebflächen "kartografiert". In den 1995er und 1996er Jahrgängen fanden sie endlich, wonach sie gesucht hatten: zwei Weinberg-Parzellen, eine mit Chardonnay, die andere mit Pinot Noir bepflanzt, deren Trauben zu charakteristisch waren, um in die Standard-Verschnitte einzugehen. So wurde das Aushängeschild des Weinguts geboren, das Etikett Ashbourne, dessen beide Weine "mehr Struktur und Komplexität und einen längeren Abgang aufweisen" als die beiden entsprechenden Standard-Weine.

Die Tendenz geht in Richtung Eleganz und Raffinesse. Der Pinot ist samtig, weich und reich an Aromen von Himbeeren und dennoch fest. Der Chardonnay variiert oft mit den Jahrgängen, von reichhaltigen Weinen mit Röstaromen zu etwas milderen, frischeren Weinen mit Zitrusaroma, doch alle Weine sind bemerkenswert lang im Abgang, Der Loire-ähnliche Sauvignon ist durchweg stahlig und mineralisch, angereichert mit dem Aroma tropischer Früchte.