Weingut Schloss Vollrads

Lage

Zwei Kilometer oberhalb von Winkel am Übergang der Weinberge in die Taunuswälder außerordentlich pittoresk gelegen.

Anfahrt

Von Wiesbaden Autobahn, dann B 42 in Richtung Rüdesheim. In der Ortsmitte Winkel am Wegweiser „Schloß Vollrads” nach Norden abbiegen. Unmittelbar am Ortsrand wird das auf halbem Hanggelegene Schloß sichtbar.
Die alten Bäume der berühmten Baumallee wurden 1975 gefällt und durch eine Neupflanzung ersetzt.

Sehenswürdigkeiten

  • Die historischen Gebäude, darunter vor allem der Wasserturm, der Schloßgarten und der alte Hauptkeller.

Geschichte

Das Geschlecht der Ritter und späteren Reichsfreiherrn von Greiffenclau bewohnte bereits um 1100 das heute noch erhaltene Graue Haus in Winkel. Um 1300 erbauten sie Schloß Vollrads und vergrößerten nach und nach ihren Weinbergsbesitz.
Im Turmarchiv werden die Kellerrechnungen seit 1600 aufbewahrt.
1846 heiratete die letzte Freiin von Greiffenclau den Grafen Hugo Matuschka. Seitdem besteht die Namen- und Wappenvereinigung Matuschka-Greiffenclau. Wohl das älteste weinbautreibende Adelsgeschlecht im Rheingau.

Weinberge

Von der Rebfläche sind insgesamt 37 ha im Ertrag.
60% Hang-, 20% Flach- und 20% Steillagen;
Tiefgründige Böden mit gutem Wasserhaushalt.
Ein großer Teil der Weinberge sind Weitraumanlagen.

Lagennamen

  1. Der Großteil der Weinberge befindet sich in Schloßnähe in der Gemarkung Winkel.
  2. Auf den Etiketten erscheint als einzige Herkunftsangabe „Schloß Vollrads”, da dieses Ortsteil im Sinne des Weingesetzes von 1971 ist.

Rebsorten

  • 90% Riesling
  • 5% Müller-Thurgau
  • 5% andere.

Die Weine

Der altüberlieferte Typ des Rheingauer Rieslings wird hier noch gepflegt, das heißt die Weine haben verhältnismäßig wenig Restsüße und weisen eine feine, rassige Säure auf.

Wein-Spezialitäten

  • Die Spitzenweine genießen Weltruhm.
  • Eine Flasche 1865er „Schloß Vollrads" erbrachte auf der Raritäten-Weinversteigerung des Rheingauer Weinkonvents in Kloster Eberbach 1971 den Preis von DM 425.-
  • Einzelflaschen alter Jahrgänge werden in einem kleinen Weinmuseum verwahrt.
  • Auf Prämierungen wird wenig Wert gelegt: man ist der Ansicht, daß der Name für die Qualität bürgt.

Etikett

Es zeigt das Familienwappen und ist in Aufmachung und Farbe einheitlich für alle Qualitätsklassen. Dagegen variiert die Farbe der Flaschenkapseln.
Ab Jahrgang 1971 (neues Weingesetz) gelten folgende Kennzeichnungen: Qualitätswein b. A. -grün und grün mit Goldstreifen; Kabinett (2 Stufen) - blau und blau mit Goldstreifen; Spätlese (2 Stufen) - rosa und rosa mit Goldstreifen; Auslese - weiß und weiß mit Goldstreifen; Beerenauslese - gold; Trockenbeerenauslese - gold mit Halsschleife.
Für die Jahrgänge bis 1970 (altes Weingesetz) gelten die Farben: Originalabfüllung ohne Qualitätsbezeichnung - grün; Schloßabzug (3 Stufen)- rot, rot mit Silberstreifen, rot mit Goldstreifen; Kabinett (gleichwertig Spätlese, 3 Stufen) - blau, blau mit Silberstreifen, blau mit Goldstreifen; Auslese (3 Stufen) - rosa, rosa mit Silberstreifen, rosa mit Goldstreifen; Beerenauslese - weiß; Trockenbeerenauslese - weiß mit Goldstreifen und Halsschleife.

Vermarktung

Fast ausschließlich über Kommissionäre im Freihandverkauf und auf der Kloster Eberbacher Versteigerung. Etwas Faßweinverkauf an die Rheingauer Gebiets-Winzergenossenschaft. Exportanteil sehr hoch, vor allem nach den USA, nach Großbritannien und nach Japan.

Besichtigungen, Weinproben

Schloßhof und teilweise Garten und Weinberge sind Besuchern zugänglich, dagegen nicht die Innenräume des Schlosses, da sie bewohnt sind. Für Gruppen zwecks Kellereibesichtigung ist vorherige Anmeldung erwünscht. Weinproben sind für Kaufinteressenten nach vorheriger Absprache gegen Berechnung möglich.

Adresse

Weingutsverwaltung Schloss Vollrads

Vollradser Allee
65 375 Oestrich-Winkel
Telefon (0 67 23) 66 66

Webseite: Weingutsverwaltung Schloss Vollrads

Aus meinem Notizbuch

Gepflegte rassige Rieslingweine mit wenig Restsüße, die dank ihrer fruchtigen Art auch bei längerer Lagerung ihre Frische nicht verlieren.
Schloß Vollrads zählt zu den landschaftlich am schönsten gelegenen Weingütern Deutschlands.
Die aus dem späten Mittelalter stammenden Gebäude, der Garten und die Gewölbekeller verbreiten eine Ehrfurcht gebietende Atmosphäre.
Der Vater des jungen Besitzers, Erwein Graf Matuschka-Greiffenclau, Richard, war 15 Jahre lang Präsident des deutschen Weinbauverbandes und verstarb 82jährig am 4. 1. 1975.