Haltbarkeit von Sekt

Wer am Sekt vor allem die Frische schätzt, wird ihn nach dem Degorgieren (also nachdem die Hefe entfernt wurde und die Flasche mit einem richtigen Korken verschlossen wurde) möglichst schnell öffnen. Sekt entwickelt sich in der Flasche aber auch nach dem Degorgieren weiter. Der Kohlensäuredruck nimmt zwar langsam ab, der Geschmack wird jedoch harmonischer und die Aromen intensiver. Einfache Sekte ohne Jahrgang erreichen ihren Höhepunkt in der Regel innerhalb von zwei Jahren. Gute Jahrgangs-Sekte können dagegen zehn Jahre und länger ausbauen. Hier gilt die Regel, dass sich ein Sekt in der Flasche umso schneller entwickelt, je länger er zuvor auf der Hefe gelegen hat. Um dem Verbraucher eine bessere Kontrolle zu geben, sind einige Erzeuger (vor allem unabhängige Winzer) dazu übergegangen, den Degorgierungszeitpunkt auf der Flasche zu vermerken. Ansonsten lässt lediglich die Form des Korkens nach dem Öffnen gewisse Schlüsse über die seit dem Degorgieren verstrichene Zeit zu.
Die Lagerung von Sekt im Laden ist aufgrund der Ausleuchtung wohl vor allem für höherwertige Sekte, Cavas oder Champagner ein Problem. Wird er nicht schnell genug verkauft leidet er sehr schnell.
Wie andere Schaumweine auch, reagiert Sekt besonders empfindlich auf Lichteinfluss, vor allem auf Leuchtstofflampen. Er entwickelt einen sogenannten „Lichtgeschmack“, der auf der Freisetzung von Schwefelverbindungen, insbesondere Schwefelwasserstoff, beruht. Die Strahlungsenergie wird dabei vermutlich von dem im Sekt enthaltenen Riboflavin absorbiert, das dann die Abbauprozesse in Gang setzt. Bei organoleptischen Untersuchungen an Flaschen, die zwei Wochen lang in unterschiedlicher Entfernung von Leuchtstofflampen gelagert wurden, konnten Önologen die Unterschiede eindeutig feststellen.
Eine offene Sektflasche sollte so bald wie möglich getrunken werden. Mit einem speziellen Druckverschluss ist eine halbvolle Flasche gekühlt ca. 24 Stunden ohne große Qualitätseinbußen haltbar.