Pinotage

Trollinger

Die Rebsorte Pinotage ist eine Kreuzung aus Spätburgunder (Pinot Noir) und Cinsault (Hermitage) die von Abraham Izak Perold 1925 an der Universität Stellenbosch gezüchtet wurde. Aus den Beinamen der beiden Elternsorten ergab sich dann auch der Name. Obwohl die Pinotage eine Kreuzung aus einer Burgunder- und Rhône-Traube ist, spiegelt sie keines der Aromen eines klassischen französischen Weins wider.

Inzwischen ist die Traube ein Klassiker, der durch seiner Würze (ausgeprägte Tannine) und Komplexität weltweit begehrt ist. Pinotage ist früh reifend und sehr zuckerhaltig. Ihr Anteil an der Rebfläche Südafrikas liegt bei etwa 7% (knapp 7.000 Hektar).
Kleine Bestände findet man in Neuseeland (etwa 80 Hektar), Kanada, Brasilien, Israel und in Kalifornien. Anbauversuche in Argentinien und Australien scheiterten.

Der Pinotage-Produzenten-Verband wurde im Jahre 1995 gegründet (ca. 200 Mitglieder, nicht nur Produzenten sondern auch Persönlichkeiten aus der Weinindustrie, die die Rebsorte fördern wollen). Eine Jury des Vereins kürt jährlich die 20 besten Weine der Traube. Aus diesen Kandidaten werden dann 10 für den prestigeträchtigen Top-Ten-Award ermittelt.

Trotz ihres Rufs für den einfachen Anbau ist die Pinotage-Traube nicht aus der Kritik geraten. Eine häufige Beanstandung ist die Tendenz zur Entwicklung von Essigsäureisopentylester (eine der Hauptkomponenten des Bananenaromas), die zu einer süßen Schärfe führt, und oft nach Farbe riecht.

Einige Connaisseure des „Institute of Masters of Wine“ (IMW) mit Sitz in London, die 1976 in Südafrika zu Besuch weilten, waren vom Pinotage unbeeindruckt, nannten den Geruch "heiß und abscheulich" und beschrieben den Geschmack mit "rostigen Nägeln". In den frühen 90er Jahren, nach dem Ende der Apartheid, öffnete sich der weltweite Weinmarkt für südafrikanische Weine, und die meisten Winzer ignorierten die Pinotage zugunsten international anerkannter Sorten wie Syrah und Cabernet Sauvignon. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts begann sich das Schicksal der Traube zu wenden, und 1997 erzielte sie höhere Preise als jede andere südafrikanische Traube.