Franken

Franken

Franken ist das einzige deutsche Anbaugebiet, das vollständig in Bayern liegt. "Weinfranken" umfasst knapp 6000 Hektar Rebfläche und erstreckt sich von Aschaffenburg mainaufwärts über Würzburg bis nach Bamberg. Das Klima ist hier insgesamt kühler als in den weiter westlich gelegenen Anbaugebieten Deutschlands, vor allem im Winter. Franken unterliegt kontinentalen Klimaeinflüssen, die für heiße und trockene Sommer und kalte Winter sorgen. In bitterkalten Winternächten sind bei minus 30 Grad schon ganze Weinberge erfroren. Besonders gefürchtet sind die Fröste während der Vegetationsperiode. Frühlingsfröste im Mai haben schon oft die Hoffnung auf eine gute Ernte in einer einzigen Nacht zerstört. Aus diesen Gründen hat sich der Weinbau auf besonders geschützte Lagen im Maintal und an den Abhängen des Steigerwaldes zurückgezogen.

Der Charakter der Weine

Die Böden bestehen in Franken aus Buntsandstein, Muschelkalk und Gipskeuper. Sie verleihen dem Frankenwein seinen unverwechselbaren Charakter, der ihn deutlich von den Weinen aus allen anderen deutschen Anbaugebieten unterscheidet. Die Reben nehmen während der Vegetationsperiode besonders viele Mineralstoffe aus dem Boden auf und konzentrieren diese in den Trauben. So besitzen die Frankenweine in besonderem Maße das, was Franzosen als "Terroir" bezeichnen.

Dieser Geschmackseindruck wird durch die körperreiche und besonders trockene Art noch zusätzlich betont.

In Franken werden bei der amtlichen Qualitätsprüfung der Weine besonders strenge Maßstäbe angelegt. Es ist das einzige Anbaugebiet Deutschlands, in dem auch an den Mineralstoffgehalt, den Körper des Weines, bestimmte Anforderungen gestellt werden. Zudem dürfen trockene Frankenweine mit maximal vier Gramm pro Liter weniger als die Hälfte an Restzucker enthalten als trockene Weine aus allen anderen Anbaugebieten. Diese als "fränkisch trocken" bekannte Geschmacksrichtung macht den fränkischen Wein zum idealen Begleiter bei Tisch.

Franken_01

Bocksbeutel

Seit der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts verwenden die fränkischen Winzer die flache, bauchige und kurzhalsige Bocksbeutel-Flasche, deren Name möglicherweise vom Hodensack des Ziegenbocks abgeleitet wurde. Wenn auch die Herkunft der Bezeichnung letztlich noch nicht geklärt werden konnte, ist der Bocksbeutel nach jahrelangem Rechtsstreit vor dem Europäischen Gerichtshof heute exklusiv den fränkischen Weinen vorbehalten. Lediglich die Winzer im badischen Bereich Tauberfranken, im Umlano von Baden-Baden, das früher dem Fürstbischof vonWürzburg gehörte, und im Norden Portugals können auf eine ebenso lange Tradition verweisen und dürfen ihre Weine ebenfalls in Bocksbeutel füllen.

Die Rebsorten

Wegen der klimatischen Bedingungen ist Franken nicht gerade ideal für spät reifende Rebsorten, denn diese würden in kühleren Jahren nicht zur Vollreife gelangen. Um Ertragssicherheit zu erreichen, werden früh reifende Sorten bevorzugt, darunter viele Neuzüchtungen. Trotz rückläufiger Tendenz ist der Müller-Thurgau mit über 2400 Hektar immer noch die wichtigste Rebsorte. Er erreicht damit einen Flächenanteil von 40 Prozent. Noch vor 30 Jahren war der Silvaner die häufigste Rebsorte Frankens. Mit seiner kernigen Art ist der Franken-Silvaner für die meisten Weinfreunde zum Inbegriff des Frankenweins geworden. Heute sind noch 1250 Hektar mit ihm bestockt. Einige Neuzüchtungen scheinen sich unter den fränkischen Bedingungen besonders gut zu entwickeln.

Die verbreitetsten sind der reich tragende Bacchus und der früh reifende Kerner.

Beide wachsen auf gut 700 Hektar. Selten ist der Riesling, mit dem in Franken nur die allerbesten Lagen bepflanzt sind: Nur etwa jeder fünfundzwanzigste Rebstock in Franken ist eine Riesling-Rebe. Das ergibt eine Fläche von rund 250 Hektar. Wo der anspruchsvolle Riesling im Herbst zur Reife gelangt, bringt er überwältigende Ergebnisse hervor. In guten Jahren gehören fränkische Rieslinge mit zu den besten deutschen Rieslingweinen. Ebenfalls auf besonders günstige Lagen beschränkt sich der Anbau von Weißem und Grauem Burgunder sowie Gewürztraminer.

Die Bereiche

Der kleinste Bereich Frankens ist das Mainviereck. Die Weinberge beginnen bei Aschaffenburg und grenzen bei Wertheim an den Bereich Maindreieck und an das badische Tauberfranken. Auf den rötlichen Buntsandsteinböden dieses Bereichs wurden die Rebflächen in den letzten beiden Jahrzehnten stark ausgeweitet. Auf diesen neuen Flächen hat man vorrangig rote Rebsorten angepflanzt. So ist das Mainviereck heute Zentrum fränkischer Rotweinerzeugung. Der größte Bereich Frankens ist das Maindreieck. Es beginnt bei Marktheidenfeld und säumt das Tal des Mains bis nach Schweinfurt. Zum Maindreieck gehören außerdem noch die Rebflächen im Tal des Flüsschens Wern sowie die Lagen an der Fränkischen Saale bei Hammelburg, die den nördlichen Abschluss des Bereichs bilden. Die meisten Rebflächen befinden sich auf recht steilen Hängen direkt am Main. Im Maindreieck herrschen Muschelkalkböden vor, auf denen die Weine kräftig, aber dennoch harmonisch und elegant ausfallen.

Der östlichste Bereich ist der Steigerwald.

Franken_02

Die Rebflächen erstrecken sich entlang der Westhänge des Steigerwaldes und umfassen zudem die Weinbauorte des oberen Maintals zwischen Hassfurt und Bamberg. Die Keuperböden dieses Bereichs sind besonders in der Lage, Wärme und Feuchtigkeit zu speichern. So können sie die Reben bei plötzlichen Frosteinbrüchen und bei sommerlichen Dürreperioden schützen, denn beide Wetterphänomene sind im Steigerwald nicht selten. Die Weine sind hier oftmals gehaltvoller als im restlichen Franken. In besonders heißen und trockenen Jahren können sie durch übermäßigen Körperund sehr milde Säure gelegentlich sogar schwer ausfallen.

Orte, Lagen und Erzeuger

Mainviereck

Im Bereich Mainviereck liegen die einzelnen Rebflächen entlang des Mains sehr weit verteilt. Sie sind auch meist sehr klein, sodass nur wenig Wein produziert wird, der oftmals das Anbaugebiet gar nicht erst verlässt. Alzenau ist der nördlichste Weinbauort. Er liegt acht Kilometer nördlich von Aschaffenburg in einem Seitental des Mains, sodass die Rebhänge genau nach Süden ausgerichtet sind.

Einzellagen: Abtsberg, Luhmännchen, Schlossberg, Aloisengarten, Apostelgarten und Steinberg. Großlage: Reuschberg. Bekanntestes Weingut am Ort ist Bernd Höfler.

Die reizende Stadt Aschaffenburg mit ihrem viertürmigen Schloss der Mainzer Ezbischöfe und Kurfürsten hat nur drei

Einzellagen: Godelsberg, Pompejaner und Sanderberg. Großlage: Reuschberg.

Erste nennenswerte, größere Weinberge beginnen erst 15 Kilometer mainaufwärts hinter Erlenbach. Die Einzellage Hochberg und die Großlage Heiligenthal werden vor allem vom Städtischen Weingut Erlenbach bewirtschaftet.

Nur einen Kilometer weiter kommt man nach Klingenberg, einem romantischen Weinbauort am Main. Klingenberg ist ein Zentrum des fränkischen Rotweinanbaus. Hier entstehen in guten Jahren körperreiche Rotweine, die einige Jahre der Lagerung benötigen, um sich voll zu entfalten.

Einzellagen: Einsiedel und Schlossberg. Großlage: Heiligenthal. Wichtigster Erzeuger am Ort ist das Weingut Stadt Klingenberg.

In Bürgstadt bei Miltenberg entfällt ein großer Teil der Weinerzeugung auf feurige Rotweine aus dem Spätburgunder. Darüber hinaus sollten aber auch die Silvaner nicht vergessen werden, die hier besonders fruchtig und weich ausfallen können.

Einzellagen: Centgrafenberg und Mainhölle. Großlage: Heiligenthal. Wichtigster Erzeuger vor allem für hochwertige Rotweine ist das Weingut Rudolf Fürst.

In Kreuzwertheim auf dem rechten Mainufer stößt das Mainviereck an das badische Tauberfranken.

Die Weinberge des gegenüber liegenden Wertheim gehören bereits zu Baden.

Franken_03

Einzellage: Kaffelstein. Großlage: Heiligenthal. Bekanntestes Weingut ist Fürst Löwenstein.

Maindreieck

Der nördlichste Weinbauort des Maindreiecks ist Hammelburg am Unterlauf der Fränkischen Saale, etwa 20 Kilometer vor ihrer Mündung in den Main. Trotz des hier im Vergleich mit dem restlichen Anbaugebiet nochmals kühleren Klimas entstehen auf den Hammelburger Lagen Franken-Silvaner voller Frucht, Rasse und pikanter Säure.

Beste Lagen: Heroldsberg und Trautlestal. Großlage: Burg. Ortsteil Feuerthal: Altenberg und Kreuz.

Ortsteil Saaleck: Schlossberg.

Ortsteil Westheim: Altenberg und Längberg.

Homburg ist der am weitesten flussabwärts gelegene Ort des Maindreiecks.

Von seinen sehr steilen und terrassierten Lagen kommen einige der besten fränkischen Silvaner und Rieslinge.

Beste Lagen: Edelfrau und Kallmuth.

Dann folgen viele Kilometer ohne Weinberge, bis der Main erneut seine Richtung ändert. Erst bei Karlstadt eignen sich Böden und Ausrichtung wieder für die Pflanzung von Weinreben.

Einzellagen: Kalbenstein, Stein und Im Stein. Großlage: Rosstal.

Einer der bedeutendsten Weinbauorte Frankens ist Thüngersheim, etwa zehn Kilometer mainaufwärts von Karlstadt gelegen. Auf den Thüngersheimer Lagen wächst neben einigen Neuzüchtungen Grauer Burgunder, Gewürztraminer, Silvaner und Riesling. Aus diesen Sorten werden in guten Jahren Weine erzeugt, die durch ihre Eleganz und ihr Bukett bestechen.

Die Einzellagen heißen Johannisberg und Scharlachberg, die Großlage Ravensburg. Größter Erzeuger ist die Winzergenossenschaft Thüngersheim.

In Thüngersheim beginnt das Zentrum, das "Herz" des Maindreiecks.

Auf den nächsten 40 Kilometern des Flusslaufs reihen sich die exzellenten Weinbauorte wie an einer Perlenschnur aneinander.

Fünf Kilometer oberhalb von Thüngersheim liegt Veitshöchheim, ein romantischer Weinbauort, von dessen Lagen

neben kraftvollem Silvaner körperreicher Riesling und bukettreicher Spätburgunder kommt.

Beste Lagen: Sonnenschein und Wölflein. Großlage: Ravensburg.

Veitshöchheim ist auch Sitz der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt.

Würzburg ist die größte Stadt des Anbaugebietes und Zentrum des fränkischen Weinbaus, Weinhandels und Fremdenverkehrs. Die Mainmetropole imponiert mit der barocken Residenz, der Festung Marienberg mit einem "Mainfränkischen Museum" und dem "Haus des Frankenweins" direkt am Main.

Franken_04

Gleich hinter dem Hauptbahnhof beginnt die berühmte Einzellage Stein, die den fränkischen Wein in der ganzen Welt bekannt gemacht hat."Steinwein" gilt heute weltweit als Synonym für Frankenwein.

Die Weine vom Würzburger Stein sind körperreich, kraftvoll und sehr elegant.

Aber auch von den anderen Würzburger Lagen Pfaffenberg, Innere Leiste und Abtsleite kommen hervorragende Silvaner, Rieslinge. Graue Burgunder, Gewürztraminer und Spätburgunder, die zu den besten deutschen Weinen zählen.

Weitere Einzellagen: Schlossberg, Stein-Harfe und Kirchberg. Großlage: Marienberg. Berühmt sind die drei größten Erzeugerbetriebe, die fälschlicherweise im Volksmund auch als die "drei Spitäler" bezeichnet werden: Bürgerspital zum Hl. Geist, Juliusspital und Staatlicher Hofkeller.

Direkt anschließend an Würzburg kommt man nach Randersacker, einem hübschen Fachwerkort. Seine ausgedehnten Rebflächen machen ihn zu einem der bedeutendsten Weinbauorte des Bereichs Maindreieck. Die eleganten Rieslinge, knackigen Silvaner, ausdrucksvollen Gewürztraminer, feurigen Spätburgunder und samtigen Schwarzrieslinge gehören zu den besten Weinen Frankens.

Spitzenlage: Pfülben. Weitere sehr gute Lagen: Dabug, Lämmerberg, Marsberg, Sonnenstuhl und Teufelskeller. Großlage: Ewig Leben. Die bekanntesten Weingüter sind Schmitt's Kinder, Josef Störrlein, Martin Göbel, Robert Schmitt und Richard Schmitt.

Die nächste Station am Main ist Eibelstadt. Von Eibelstädter Rebflächen kommt eine Vielzahl von verschiedenen Weinen, von denen die Schwarzrieslinge und Gewürztraminer besonders hervorzuheben sind.

Beste Lagen: Kapellenberg und Mönchsleite. Großlage: Teufelstor.

Aus Sommerhausen, einer zehn Kilometer mainaufwärts von Würzburg gelegenen mittelalterlichen Fachwerkstadt,

kommen einige der besten Weine Frankens, vor allem Silvaner und Spätburgunder.

Einzellagen: Steinbach und Reifenstein. Großlage: Ölspiel. Wichtigster Erzeuger ist das Weingut Schloss Sommerhausen.

An der äußersten Südspitze des Maindreiecks liegt Frickenhausen. Hier verläuft der Main fünf Kilometerlang genau in Ost-West-Richtung. Die Südausrichtung der Weinberge lässt hier hervorragende Franken-Silvaner entstehen, die ebenso wie die vereinzelten Gewürztraininer und Rieslinge durch ihre harmonische Art bestechen.

Beste Lagen: Fischer und Kapellenberg. Großlage: Markgraf Babenberg.

Von den Sulzfelder Lagen kommen ausdrucksvolle Silvaner, Gewürztraminer und Graue Burgunder, die - wie alle Weine Frankens - in trockenen Jahren etwas zur Fülle neigen.

Einzellagen: Cyriakusberg und Maustal. Großlage: Hofrat. Bekanntestes Weingut ist der Zehnthof Luckert.

Ein Weinbauzentrum am Main zwischen Mainstockheim und Sulzfeld ist Kitzingen, Sitz der mächtigen Fränkischen

Franken_05

Gebietswinzer-genossenschaft, die Traubengut aus ganz Franken verarbeitet. Aus der großen Rebsortenvielfalt der Kitzinger Lagen sind vor allem Silvaner, Kerner und Müller-Thurgau hervorzuheben.

Einzellagen: Eselsberg, Wilhelmsberg, Eherieder Berg und Kaiser Karl. Großlage: Markgraf Babenberg und Hofrat.

Nördlich von Kitzingen kommt man nach Mainstockheim, einem kleiner Weinbauort, von dessen Lagen neben feinduftigem Müller-Thurgau und körperreichen Silvanern exquisite Spätburgunder kommen, die zuden besten Rotweinen Frankens gehören.

Einzellage: Hofstück, Berg-Rondell und Sonnenleite. Großlage: Hofrat.

Die Volkacher Schleifen

Oberhalb von Mainstockheim wird der Weinbau von einer besonderen Laune der Natur begünstigt. Hier hat sich der Main ein ganz besonderes Bett gegraben, wie man es auch von der Mosel bei Trittenheim, dem Neckar bei Hessigheim und dem Rhein bei Boppard kennt.

In gewaltigen Mäandern bildet der Main bei Volkach mehrere enge Schleifen, in denen sich viele erstklassige Weinberge mit günstiger Südausrichtung befinden. Sommerach und Nordheim heißen die Weinbauorte in der ersten Mainschleife. Vor allem die Silvaner sind hier hervorragend: extraktreich und mit einem vollen Bukett. Darüber hinaus werden sehr gute Kerner, Gewürztraminer und Müller-Thurgau erzeugt.

Einzellagen in Sommerach: Katzenkopf und Rosenberg. Großlage: Kirchberg und Engelsberg. Größter Erzeuger: Winzerkeller Sommerach.

Einzellagen in Nordheim: Vögelein und Kreuzberg. Großlage: Kirchberg. Bekannte Weingüter am Ort: Waldemar Braun, Helmut Christ und Himmelstoss-Glaser.

Auf der anderen Mainseite liegen in der zweiten Mainschleife ebenfalls in Südausrichtung die Weinberge von

Escherndorf und Vogelsburg. Von hier hat man einen traumhaften Ausblick über die Weinlandschaft des Maintals. Eine Vogelsburger Spezialität sind die kraftvollen Gewürztraminer. Beste Lage: Pforte.

Escherndori ein Ortsteil von Volkach, ist ein berühmter und altbekannter Weinbauort am Main. Die kräftigen Silvaner, vollmundigen Gewürztraminer und eleganten Rieslinge gehören zu den besten Weinen Frankens.

Einzellagen: Lump, Berg und Fürstenberg. Großlage: Kirchberg. Bekannte Erzeuger sind Michael Fröhlich, Am Lump -Paul Sauer, Egon Schäfer und Horst Sauer.

Volkach liegt in der dritten Mainschleife. Die idyllische Fachwerkstadt ist ein bedeutendes Weinbauzentrum des Maindreiecks. Auf den berühmten Volkacher Lagen werden gebietstypische Silvaner, Müller-Thurgau und vereinzelt auch Rieslinge erzeugt.

Einzellagen: Ratsherr, Rosenberg, Kreuzberg, Kapellenberg, Schlosspark, Pforte, Karthäuser, Sonnenleite und Landsknecht. Großlagen: Kirchberg und Engelsberg. Die wichtigsten Erzeuger am Ort sind Graf von Schönborn, Vogelsburg, Zur Schwane -Josef Pfaff.

Nördlich der Volkacher Mainschleifen werden die Weinberge wieder spärlicher.

Bedeutende Rebflächen gibt es noch in Wipfeld, einem kleinen Weinbauort fünf Kilometer nördlich von Volkach, von dessen einziger Lage bukettreiche Silvaner und kraftvolle Graue Burgunder kommen.

Franken_06

Einzellage: Zehntgraf. Großlage: Kirchberg.

In Schweinfurt endet schließlich der Bereich Maindreieck. Einzellagen: Peterstirn und Mainleite. Großlage: Engelsberg.

Steigerwald

Die drei Kilometer östlich von Kitzingen gelegene mittelalterliche Fachwerkstadt Iphofen ist ein herausragender Weinbauort des Steigerwalds. Auf Keuperböden werden kräftige Franken-Silvaner und harmonische Rieslinge voller Eleganz erzeugt.

Die besten kommen von den Einzellagen Julius-Echter-Berg, Domherr und Kronsberg. Weitere Einzellagen: Kalb und Vogelsang. Großlage: Burgweg. Bekannte Erzeuger sind Johann Ruck, Hans Wirsching, Werner Emmerich und Ernst Popp.

Nördlich von Iphofen liegt Rödelsee, ein altberühmter und hervorragender Weinbauort, dessen Silvaner durch ihre Harmonie aus Frucht, Körper und Säure bestechen, während die Rieslinge große Eleganz erreichen.

Spitzenlage: Schwanleite. Weitere sehr gute Lage: Küchenmeister. Großlage: Schlossberg.

Beide Orte bilden zusammen mit Castell das Trioder herausragenden Weinbauorte des Bereichs Steigerwald.

In Castell, fünf Kilometer östlich von Rödelsee und Iphofen, wird Franken-Silvaner par excellence erzeugt: fest im Körper, kernig in der Säure und mit einem strukturierten Bukett.

Spitzenlage: Schlossberg. Weitere sehr gute Lagen: Bausch, Feuerbach, Hohnart, Kirchberg, Kugelspiel, Reitstieg und Trautberg. Großlage: Herrenberg. Ortsteil Greuth: Bastei.

Größter Erzeuger am Ort ist das Fürstlich Castell'sche Dömänenamt, in dessen Alleinbesitz sich auch die Spitzenlage Schlossberg befindet. Zudem vinifiziert das Fürstlich Castell'sche Domänenamt das Traubengut der örtlichen Kleinwinzer, baut die Weine aus und vermarktet sie.