Sachsen

Sachsen

400 Hektar Rebfläche umfasst das Anbaugebiet Sachsen, damit ist es das kleinste Anbaugebiet Deutschlands. Die sächsischen Winzer profitieren davon: Durch die daraus resultierende Knappheit des Sachsenweins gehören sächsische Weine zu den teuersten in ganz Deutschland. Selbst einfache Landweine sind nicht billig zu haben. Die sächsischen Weinberge bestehen aus Löß- und Granitböden. Es überwiegen kontinentale Klimaeinflüsse, die sehr warme, trockene Sommer, aber auch strenge, frostige und lange Winter bringen. Während der Vegetationsperiode der Reben besteht bis weit in den Mai hinein die Gefahr von Spätfrösten, die schon öfter ganze Ernten vernichtet haben. Ab Ende September steigt dann die Gefahr von Frühfrösten, die die unreifen Trauben schwer schädigen können. Schließlich sind schon oft in eisigen Winternächten ganze Weinberge erfroren.

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Die Rebsorten

Angesichts der klimatischen Bedingungen ist der frühreifende Müller-Thurgau mit 95 Hektar die bevorzugte Rebsorte Sachsens. Der Riesling kommt in kühleren Jahren an der Elbe nicht regelmäßig zur Vollreife. Deshalb wird er nur auf 70 Hektar der besonders günstigen Lagen angebaut. Der Weiße Burgunder findet in Sachsen gute Bedingungen vor und ist auf 50 Hektar gepflanzt. Eine sächsische Spezialität ist der Traminer, ein enger Verwandter des Gewürztraminers.

Er liefert aromatische, bukettreiche Weißweine.

Die restlichen Rebflächen verteilen sich auf Grauen Burgunder und Kerner. Rotweinerzeugung spielt kaum eine Rolle. Die sächsischen Weine sind meist leicht und duftig. Sie werden fast ausschließlich trocken ausgebaut und schmecken jung am besten. Das "Elbflorenz" Dresden ist eine der Hochburgen des Fremdenverkehrs in Deutschland. Die vielen Touristen sorgen für einen kontinuierlichen Absatz des Sachsenweins, sodass er zu einem großen Teil das Anbaugebiet gar nicht erst verlässt.

Orte, Lagen und Erzeuger

Die sächsischen Weinberge beginnen in Pillnitz und säumen das landschaftlich sehr reizvolle Tal der Elbe flussabwärts über Dresden und Meißen bis Merschwitz. Im Bereich Elstertal liegen sie in günstiger Südausrichtung im Tal der Elster.

Hier findet man die Einzellagen Kleindröbener Katzenzehe, Jessener Gorrenberg und Schliebener Langer Berg.

Die direkt im Elbtal gelegenen Rebflächen sind im Bereich Meißen zusammengefasst. Die größte Stadt des Anbaugebietes ist Dresden, die Metropole Sachsens sowie sächsische Landeshauptstadt. Das "Elbflorenz" ist eine der Hochburgen des Fremdenverkehrs in der gesamten Bundesrepublik.

Weine von Einzellagen werden nicht unter dem Namen der Stadt etikettiert. Wein wird in Dresden in den östlichen Stadtteilen Wachwitz, Loschwitz und Pillnitz angebaut. Es gibt nur die Einzellage Königlicher Weinberg, alle anderen Weine werden unter dem Großlagennamen Elbhänge verkauft.

Pillnitz ist der östlichste Ortsteil von Dresden und gleichzeitig östliche Grenze des Anbaugebietes.

Hier entstehen feinfruchtige Müller-Thurgau-Weine, harmonische Rieslinge und Bekanntestes Weingut.

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Ein bedeutender Weinbauort im Herzen des Anbaugebietes auf dem rechten Ufer der Elbe ist Radebeul. Von seinen Weinbergen kommen Weiße Burgunder, Gewürztraminer, Rieslinge und Graue Burgunder.

Beste Lagen: Goldener Wagen, Johannesberg und Steinrücken. Großlage: Lössnitz. Die wichtigsten Erzeuger sind Klaus Seifert und das Sächsische Staatsweingut Schloss Wackerbarth.

Ein weiteres Zentrum des Weinbaus und des Fremdenverkehrs im Elbtal ist Meißen.

Meißen ist nicht nur wegen seines Porzellans einen Besuch wert. Die besten Meißener Weine werden aus dem Weißen Burgunder, dem Gewürztraminer und dem Grauen Burgunder erzeugt. In warmen Jahren bringt jedoch auch der Riesling gute Ergebnisse.

Beste Lagen: Kapitelberg und Rosengründchen. Großlage: Spaargebirge.

Gegenüber Meißen am rechten Ufer der Elbe liegt der Weinbauort Proschwitz. Ortsteil der Gemeinde Winkwitz. In guten Jahren entstehen hier überaus harmonische Weiße Burgunder, Graue Burgunder und Rieslinge.

Einzellagen: Katzensprung, Schloss Proschwitz. Großlage: Spaargebirge. Bekanntester Erzeuger ist Schloss Proschwitz - Prinz zur Lippe, der die ersten Jahrgänge seiner Weine bis zur Fertigstellung der neuen Kellerei im fränkischen Castell vom Fürstlich Castell'schen Domänenamt ausbauen ließ.

Seußlitz ist der nördliche Abschluss des Anbaugebietes Sachsen.

Besonders gut gelingen hier regelmäßig die Gewürztraminer, aber auch Weiße Burgunder, Rieslinge und Graue Burgunder können ausgezeichnet sein.

Beste Lage: Heinrichsburg. Großlage: Schlossweinberg.

Auch die Ortschaften Golk, Merschwitz und Diesbar besitzen Anteile an dieser Lage. Wichtigster Erzeuger ist Joachim Lehmann.