Rheinhessen

Rheinhessen

In Rheinhessen reichen die Weinberge an manchen Stellen bis zum Horizont: Reben, so weit das Auge reicht. Rheinhessen ist Deutschlands größtes Anbaugebiet. 26.400 Hektar sind hier mit Weinreben bepflanzt, über ein Viertel der deutschen Gesamtrebfläche. Somit kommt - rein statistisch - jeder vierte deutsche Wein aus Rheinhessen. Das Anbaugebiet erstreckt sich südlich des Rheingaus innerhalb eines Dreiecks mit den Eckpunkten Worms, Bingen und Mainz. Es grenzt im Nordosten an das Anbaugebiet Nahe und im Süden an die Pfalz.

Damit ist Rheinhessen das Herz des riesigen, zusammenhängenden Reblandes zwischen Nahe und Elsass, das mit

Nahe, Rheinhessen und Pfalz über 65.000 Hektar und damit fast zwei Drittel aller deutschen Weinberge umfasst. In Rheinhessen entstehen durch die lokal unterschiedlichen Bedingungen naturgemäß sehr unterschiedliche Weine. Rheinhessen ist von der Natur begünstigt: Die sommerlichen Spitzentemperaturen liegen am Kaiserstuhl oder in der Pfalz zwar höher, mit über 1.500 Sonnenstunden und weniger als 500 Millimetern Niederschlag pro Jahr eignet sich Rheinhessen jedoch hervorragend zur Erzeugung hochwertiger Qualitätsweine.

Die Rebsorten

Rheinhessen ist die Heimat der Liebfrauenmilch. Dieser liebliche Markenwein darf zwar auch an der Nahe und in der Pfalz erzeugt werden, stammt jedoch ursprünglich aus Rheinhessen. Die Liebfrauenmilch ist aus dem einstmals besten Tropfen Rheinhessens entstanden, dem Wein aus dem Klostergarten um die Wormser Liebfrauenkirche. Heute wird versucht, die Qualität der ursprünglichen Lage wiederzubeleben.

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Als die Liebfrauenmilch vor allem in England zum importschlager wurde, weitete man ihre Produktion stark aus. Dazu setzten die rheinhessischen Winzer auf neu gezüchtete Rebsorten, denn diese versprachen hohe Erträge auch in kühleren Jahren. Nirgendwo sonst in Deutschland werden auch heute noch so viele verschiedene Rebsorten angepflanzt wie in Rheinhessen.

Die Flächen der klassischen Rebsorten gingen stetig zurück, sodass schließlich fast zwei

Drittel der Rebfläche mit Neuzüchtungen bepflanzt waren. Als der Export der Liebfrauenmilch in den 1980er-Jahren zurückging, mussten die Winzer umdenken. Heute erreicht der Anteil der klassischen Rebsorten bei Neupflanzungen bereits 60 Prozent. Die wichtigste Rebsorte ist in Rheinhessen mit 5600 Hektar der Müller-Thurgau. In keinem anderen Anbaugebiet stehen mehr Müller-Thurgau-Reben als hier. An zweiter Stelle folgt mit 3200 Hektar der Silvaner, die klassische Rebsorte Rheinhessens. Seine Rebfläche hat sich in den vergangenen 30 Jahren mehr als halbiert. Doch trotzdem scheint ihm die Zukunft zu gehören, denn viele Winzer haben erkannt, dass der klassisch trocken ausgebaute Rheinhessen-Silvaner - vielfach vermarktet unter dem Kürzel RS - perfekt dem Wunsch vieler Konsumenten nach einem leichten, charaktervollen Tischwein entgegenkommt.

Der Riesling ist auf dem Vormarsch. Im genannten Zeitraum hat sich seine Rebfläche auf 2600 Hektar mehr als verdoppelt. Beinahe jede zweite Rebpflanze in Rheinhessen ist eine Neuzüchtung, darunter vor allem Kerner (2130 Hektar), Scheurebe (1760 Hektar), Bacchus (1670 Hektar) und Faberrebe (1270 Hektar). Wie ihre Nachbarn in der Pfalz erzielen auch die rheinhessischen Winzer neuerdings gute Ergebnisse mit den französischen Klassikern Chardonnay und Sauvignon blanc. Rotwein wird auf fast 4300 Hektar erzeugt. Die wichtigste rote Rebsorte ist der Blaue Portugieser mit 1780 Hektar, gefolgt von Dornfelder (1340 Hektar) und Spätburgunder. In einer Beziehung sind die rheinhessischen Winzer Vorreiter: Nirgendwo sonst in Deutschland gibt es einen so großen Anteil an Öko-Winzern, die nach den Richtlinien des ökologischen Weinbaus arbeiten.

Die Bereiche

Der nordwestliche Bereich Bingen wird im Norden vom Rhein und im Westen durch das Anbaugebiet Nahe begrenzt. Die Winzer dieses rheinhessischen Hügellandes erzeugen eine breite Palette verschiedenster Weine, je nach Lage ihrer Weinberge. Der Bereich Nierstein, der größte und bedeutendste Rheinhessens, schließt sich östlich an den Bereich Bingen an. Er reicht im Süden bis nach Bechtheim und im Norden an die Landeshauptstadt Mainz heran.

Der größte Teil des Bereichs besteht auch aus dem rheinhessischen Hügelland und unterscheidet sich kaum vom Bereich Bingen, mit der Ausnahme, dass die Weine des Bereichs Nierstein von großen Namen wie eben Nierstein oder auch Oppenheim profitieren können. Auf denselben Schlickböden wie im Bereich Bingen werden hauptsächlich aus Neuzüchtungen preiswerte, leichte, liebliche, fruchtige und harmonische Weine produziert.

Auch hier ist der Rheinhessen-Silvaner groß im Kommen und liefert trockene, fruchtige Weine mit - bei nicht allzu

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hohen Erträgen - kernig mineralischem Geschmack. Die besten Weine Rheinhessens werden aus dem Riesling erzeugt und stammen von dem etwas martialisch als "Rheinfront" bezeichneten schmalen Streifen entlang des Rheins zwischen Mainz und Dienheim. Hier bildet das rote Gestein aus Ton und Schiefer, das "Rotliegende", natürliche Terrassen, weshalb die Gegend von vielen Weinfreunden auch - etwas weniger militärisch - als,,Rheinterrasse" bezeichnet wird. Die auf diesen Böden erzeugten kräftigen und körperreichen Rieslinge gehören zu den besten Weinen Deutschlands. Der südlichste und kleinste Bereich Rheinhessens ist die Gegend mit dem schönen Namen Wonnegau. Er grenzt im Westen und Süden bereits an die Rebflächen der Pfalz. Der Wonnegau erstreckt sich zwischen den beiden reizenden Städten Worms und Alzey. Die Reben stehen hier auf uralten sandigen Schwemmböden des Rheins.

Orte, Lagen und Erzeuger

Der Bereich Bingen

Die Gegend um Bingen ist mit ihren Schieferböden deutlich von den Bedingungen des engen Tals des Mittelrheins geprägt. Hier entstehen auf steilen Hängen Rieslingweine mit reifer, üppiger Frucht und betörendem Sortenbukett. Auch hervorragende Weißburgunder kommen von Binger Lagen. Die Stadt Bingen selbst ist eine bedeutende Weinbaugemeinde an der Mündung der Nahe in den Rhein. Die Lagen des Ortsteils Bingerbrück gehören bereits zum Anbaugebiet Nahe. Die Bingener Weine zählen zu den besten des gesamten Anbaugebietes. Die Weine der Ortsteile Kempten, Gaulsheim, Büdesheim, Diestersheim und Sponsheim werden des bekannteren Namens wegen heute zunehmend als Binger Weine vermarktet.

Einzellagen: Schlossberg-Schwätzerchen, Kirchberg, Kapellenberg, Pfarrgarten, Bubenstück, Osterberg, Rosengarten, Scharlachberg, Schelmenstück, Schwarzenberg, Mainzerweg, Palmenstein.

Großlage: Sankt Rochuskapelle.

Bedeutender Erzeuger: Villa Sachsen.

In Gau-Algesheim fünf Kilometer östlich von Bingen erreichen die Trauben einiger Neuzüchtungen regelmäßig sehr hohe Mostgewichte.

So kommen aus diesem reizvollen Ort viele Qualitätsweine der höchsten Prädikatsstufen.

Einzellagen: Steinert, Johannisberg, Goldberg, Rothenberg, St. Laurenzikapelle.

Großlage: Abtey.

Nur einen Steinwurf entfernt, auf der berühmten "Rotweininsel" bei Ingelheim, dominieren auf kalkhaltigen Böden rote Sorten, mit denen ein Drittel der Rebfläche bepflanzt ist.

Die samtigen Spätburgunder von den Steillagen Pares, Höllenweg und Rheinhöhe gehören zu den besten Deutschlands.

Weitere Lagen: Schloss Westerhaus, Schlossberg, Sonnenhang, Sonnenberg, Steinacker, Rotes Kreuz, Lottenstück, Burgberg, Kirchenstück, Täuscherspfad, Horn, Rabenkopl Klosterbruder, Bockstein und Heilighäuschen.

Großlage: Kaiserpfalz.

Südlich von Ingelheim bestehen die Weinberge rund um Jugenheim aus Böden aus urzeitlichem Schlick. Müller-Thurgau, diverse Neuzüchtungen und Silvaner sind hier sehr häufig. Vor allem aus letzterem werden bemerkenswerte trockene Tischweine erzeugt. Aus den anderen Rebsorten werden preiswerte, fruchtige und meist liebliche Weine bereitet, die oftmals als Markenweine oder unter dem Namen der Großlagen abgefüllt werden.

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Jugenheimer Einzellagen: St. Georgenberg, Goldberg, Hasensprung, Heiligenhäuschen.

Großlage: Kaiserpfalz.

Bekannter lokaler Erzeuger: Adolf Schick.

Im Zentrum des Bereichs Bingen liegt der kleine Weinbauort Sankt Johann. Auf den Einzellagen Geyersberg, Klostergarten und Steinberg, aber auch auf der Großlage Abtey wachsen hervorragende Graue Burgunder und Silvaner bis hin zu den höchsten Prädikatsstufen. Erzeuger am Ort: Weingut Schottenhof.

Auch in Gau-Bickelheim, einem zwei Kilometer südlich von St. Johann gelegenen Weinbauort, ist der Sortenspiegel von der typischen rheinhessischen Vielfalt geprägt. Neben Silvaner, verschiedenen Burgundersorten, etwas Riesling und viel Müller-Thurgau sind große Rebflächen mit Kerner, Ortega und Huxelrebe bestockt. Einzellagen: Bockshaut, Saukopf und Kapelle. Großlage: Kurfürstenstück. Gau-Bickelheim ist zudem Sitz der Zentralkellerei Rheinhessischer Winzergenossenschaften.

Ein bekannter Weinbauort im Süden des Bereichs ist Flonheim, von dessen Großlage Adelberg große Mengen

lieblicher, sauber bereiteter und harmonischer Weißweine kommen. Es gibt aber auch eine Reihe von Einzellagen, die kräftigere, trockenere Weine hervorbringen.

Sie heißen Binger Berg, Rotenpfad, Klostergarten, Geisterberg, Pfaffenberg und La Roche.

Auf den sanften Hügeln der direkt angrenzenden Weinberge von Bornheim entstehen kräftige Dornfelder Rotweine, die zu den besten des südlichen Bereichs zählen.

Einzellagen: Hähnchen, Hütte-Terrasse, Kirchenstück und Schönberg.

Großlage: Adelberg.

Der Bereich Nierstein

In einigen Ortsteilen der rheinland-pfälzischen Metropole und Landeshauptstadt Mainz wird auch Wein angebaut. Unter dem Namen der Großstadt werden heute nur noch die Weine der Großlagen St. Alban und Domherr etikettiert, die in aller Regel jedoch nicht aus Mainz, sondern aus den umliegenden Gemeinden stammen. Die Mainzer Weine, darunter ausgezeichnete Graue Burgunder, Rieslinge und Silvaner, werden ausschließlich unter dem Namen der Ortsteile Hechtsheim, Laubenheim und Ebersheim abgefüllt.

Einzellagen: in Hechtsheim: Kirchenstück. In Laubenheim: Johannisberg, Edelmann und Klosterberg. In Ebersheim: Sand, Hüttberg und Weinkeller.

Großlage für alle drei Ortsteile: St. Alban.

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Zehn Kilomter südlich von Mainz beginnt in Bodenheim am Rhein die weltberühmte Rheinfront. Hier nähern sich die Weinberge dem Rhein. Die kalk- und sandhaltigen Bödenweichen dem "Rotliegenden", wie die Tonschieferböden der Rheinterrasse auch genannt werden. Die besten Bodenheimer Weine werden aus den klassischen Rebsorten Weißer Burgunder, Silvaner und Riesling erzeugt und kommen von den

Einzellagen Burgweg, Kapelle und Kreuzberg.

Weitere Einzellagen: Mönchspfad, Ebersweg, Heitersbrünnchen, Reichritterstift, Westrum, Hoch, Leidhecke und Silberberg.

Großlage: St. Alban.

Ein bekannter Erzeuger am Ort ist das Weingut Kühling-Gillot.

Im weiter südlich gelegenen Weinbauort Nackenheiment stehen hervorragende Rieslinge. Hier heißen die Top-Lagen

Engelsberg, Rothenberg und Schmittskapellchen.

Großlagen: Gutes Domtal und Spiegelberg.

Die Weingüter Gunderloch und Balbach genießen hervorragende Reputation.

Südlich von Nackenheim liegt Nierstein, der berühmteste Weinbauort des gesamten Anbaugebietes. Niersteiner Rieslinge gehören zu den deutschen Top-Weinen, die edelsten stehen auf einer Stufe mit den besten Weißweinen der Welt. Begünstigt durch den Rhein entwickeln sie auf dem Rotliegenden ein besonders komplexes Bukett sowie Kraft, Harmonie und Eleganz.

Die Spitzenlagen Brudersberg, Heiligenbaum und Ölspiel

genießen Weltruf doch auch weitere 20 Einzellagen sind sehr gut. Die lieblichen, frischen Weine aus der bekannten und riesigen Großlage Gutes Domtal kommen in aller Regel nicht aus Nierstein, sondern aus 15 weiteren Gemeinden im Hinterland.

Sie sind meist viel preiswerter als die Niersteiner Einzellagenweine und profitieren vom Renommee des berühmten Namens.

Weitere Einzellagen: Pfaffenkappe, Rosenberg, Findling, Kirchplatte, Schloss Hohenreschen, Bildstock, Brückchen, Paterberg, Hölle, Ebersberg, Pettental, Hipping, Goldene Luft, Kranzberg, Zehnmorgen, Bergkirche, Glöck, Orbel und Schloss Schwabsburg.

Weitere Großlagen: Spiegelberg, Rehbach und Auflangen.

In Nierstein ist eine ganze Reihe von Top-Erzeugern ansässig:

Freiherr Heyl zu Herrnsheim (Öko-Wein), Niersteiner Winzer-genossenschaft, St. Antony, Georg Albrecht Schneider, Louis Guntrum, Schlamp-Schätzel, Heinrich Seebrich, Dr. Alex Senfter, J. & H.A.Strub, Eugen Wehrheim und Heinrich Braun.

Einer der bekanntesten deutschen Weinbauorte ist Oppenheim, bekannt vor allem wegen seiner Großlage Krötenbrunnen, deren liebliche Weine allerdings - eine Parallele zu Niersteiner Gutes Domtal - zumeist nicht direkt aus Oppenheim kommen.

Die auf Oppenheimer Einzellagen erzeugten würzigen, kraftvollen und körperreichen Rieslinge und Silvaner gehören zur deutschen Spitzenklasse.

Die Spitzenlagen heißen Herrenberg, Sackträger und Schlossberg.

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Weitere Einzellagen: Daubhaus, Zuckerberg, 5chützenhütte, Kreuz, Gutleuthaus, Schloss, Paterhof und Herrengarten.

Weitere Großlage: Güldenmorgen.

Bekannte Erzeuger am Ort sind Bernd Dietz, Bürgermeister Karl Koch Erben sowie das Staatsweingut des Landes Rheinland-Pfalz.

In Dienheim im Süden der Rheinterrasse entstehen auf den Lagen Herrenberg, Kreuz und Siliusbrunnen Rieslinge und Silvaner, die große Ahnlichkeit mit den Weinen aus Oppenheim aufweisen. Daneben werden auch ausdrucksvolle Rotweine und oft noch bessere Roses aus dem Spätburgunder erzeugt.

Weitere Einzellagen: Falkenberg, Höhlchen, Tafelstein, Schloss, Paterhof und Herrengarten.

Großlagen: Güldenmorgen und Krötenbrunnen.

In den Randbereichen und im Hinterland der Rheinfront haben die Weine einen anderen Charakter.

Sie ähneln mehr denen aus dem Bereich Bingen als den berühmten Gewächsen vom Rotliegenden. Hier ein kurzer Überblick über die wichtigsten Orte:

Ludwigshöhe. Einzellagen: Honigberg und Teufelskopf. Großlagen: Krötenbrunnen und Vogelsgärten. Erzeuger: Brüder Dr. Becker.

Uelversheim. Einzellagen: Tafelstein, Aulenberg und Schloss. Großlagen: Güldenmorgen und Krötenbrunnen. Erzeuger: Kissinger und Stallmann-Hiestand.

Guntersblum. Einzellagen: Kreuzkapelle, Steig-Terrassen, Bornpfad, Authental und Himmelthal. Großlage: Vogelsgärten. Erzeuger: Ohnacker.

Alsheim. Einzellagen: Goldberg, Fischerpfad, Frühmesse, Römerberg und Sonnenberg. Großlagen: Rheinblick und Krötenbrunnen. Erzeuger: Rappenhof Dr. Muth.

Eich. Einzellage: Goldberg. Großlage: Krötenbrunnen. Erzeuger: H.L.Menger.

Mettenheim. Riesling bis hin zur Trockenbeerenauslese. Einzellagen: Goldberg, Michelsberg und Schlossberg. Großlagen: Rheinblick und Krötenbrunnen. Erzeuger: Gerhard Sander (Öko-Weingut).

Bechtolsheim. Einzellagen: Wingertstor, Sonnenberg, Homberg und Klosterberg. Großlage: Petersberg.

Gau-Odernheim. Einzellagen: Herrgottspfad, Ölberg, Fuchsloch und Vogelsang. Großlage: Petersberg. Erzeuger: Krug'scher Hof.

Albig. Einzellagen: Schloss Hammerstein, Hundskopf und Homberg. Großlage: Petersberg. Erzeuger: Köster-Wolf.

Stadecken - Elsheim. Einzellagen: Bockstein, Tempelchen, Blume, Lenchen und Spitzberg. Großlage: Domherr. Erzeuger: Hedesheimer Hof.

Der Bereich Wonnegau

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Alzey liegt im Norden des Bereichs. Die Stadt ist Weinbauzentrum, hier residiert die rheinland-pfälzische Landesanstalt für Rebenzüchtung. Sie hatte entscheidenden Anteil an der Züchtung vieler neuer Rebsorten.

Die Alzeyer Lagen Kapellenberg, Römerberg und Rotenfels weisen Schieferböden auf und bringen rassige, elegante Rieslinge und kräftige Silvaner hervor.

Weitere Lagen: Schloss Hammerstein. Pfaffenhalde und Wartberg.

Ortsteil Weinheim: Mandelberg, Hölle, Kirchenstück, Kapellenberg und Heiliger Blutberg.

Ortsteil Dautenheim: Himmelacker. Großlage: Sybillenstein.

Fünf Kilometer weiter südlich kommt man nach Ober-Flörsheim, einen kleinen Weinbauort, von dessen einziger Einzellage Blücherpfad substanzieller Spätburgunder mit Alterungspotenzial kommt.

Großlage: Burg Rodenstein.

Bekannter Erzeuger ist das Öko-Weingut Klaus Knobloch.

Nur fünf Kilometer östlich von Ober-Flörsheim liegt Westhofen, ebenfalls ein bedeutender Weinbauort des Wonnegaus. Hier entstehen auf den Einzellagen Aulerde, Kirchspiel und Steingrube neben eleganten Rieslingen und kräftigen Silvanern körperreiche Spätburgunder.

Weitere Einzellagen: Rotenstein, Benn, Morstein und Brunnenhäuschen.

Großlage: Bergkloster.

Erzeuger: Wittmann und Hirschhof.

Ein Highlight des Wonnegaus ist Bechtheim, bekannt vor allem durch seine Großlage Pilgerpfad. Sie umfasst mehrere Gemeinden, die teilweise herausragenden Einzellagen von Bechtheim liegen allerdings außerhalb dieser Großlage. Vom Bechtheimer Pilgerpfad kommen große Mengen von sauberen, unkomplizierten, meist lieblichen und leichten Alltagsweinen. Auf den Einzellagen wachsen Gewürztraminer, Rieslinge, Silvaner und Dornfelder, die zu den besten des Bereichs gehören.

Einzellagen: Hasensprung, Rosengarten, Geyersberg, Stein und Heiligkreuz.

Großlage: Pilgerpfad und Gotteshilfe.

Bekannteste Weingüter: Brennersches Weingut, Jean Buscher und Ökonomierat J. Geil Erben.

Im Nordosten des Wonnegaus, nur fünf Kilometer nördlich von Worms, werden in der Weinbaugemeinde Osthofen vollmundige Gewürztraminer und körperreiche Rieslinge erzeugt.

Die besten Weine des Ortes kommen von den Lagen Goldberg, Kirchberg und Leckzapfen.

Vor allem die trockenen Silvaner zählen zu den besten des gesamten Anbaugebietes. Zudem gibt es Spätburgunder bis zu den höchsten Prädikatsstufen.

Weitere Einzellagen: Rheinberg, Klosterberg, Liebenberg, Hasenbiss und Neuberg.

Großlagen: Pilgerpfad und Gotteshilfe.

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Bekannter Erzeuger: Weingut Ludwig Debus.

Zehn Kilometer westlich von Worms liegt Dalsheim. Der Ortsteil der Gemeinde Flörsheim-Dalsheim ist Zentrum des Weinbaus im Wonnegau. Vor allem aus Silvaner, Grauem Burgunder, Riesling und Spätburgunder werden hier ansprechende Weine erzeugt. Die besten Dalsheimer Weine entstehen jedoch aus dem Weißen Burgunder, der hier eine außergewöhnliche Qualität erreicht.

Die besten Lagen sind Bürgel, Sauloch und Steig.

Weitere Einzellage: Hubacker.

Großlage: Burg Rodenstein.

Bekannteste Güter am Ort Göhring, Klaus und Hedwig Keller, Schales, Scherner Kleinhanns und Battenfeld Spanier.