Südwestfrankreich

Südwestfrankreich

Die vielgestaltige Landschaft des französischen Südwestens wird begrenzt vom Languedoc-Roussillion im Osten, den Pyrenäen im Süden und dem Bordeauxgebiet im Nordwesten. In der Mitte dieser Region liegt das riesige Anbaugebiet Armagnac, in dem die Trauben für den gleichnamigen Weinbrand angebaut werden. Unüberschaubare Flächen sind hier mit der weißen Rebsorte Colombard bepflanzt, die einen dünnen, säuerlichen, für die Destillation jedoch sehr gut geeigneten Wein hervorbringt. Rund um das Armagnac-Gebiet liegen verstreut mehrere Weinbaugebiete, in denen guter und teilweise hervorragender Wein erzeugt wird. Viele dieser Weine haben eine ältere Tradition als der Wein aus Bordeaux, doch wurden sie in der Vergangenheit von Bordeaux benachteiligt, mit hohen Ausfuhr- und Hafenzöllen belegt oder ihre Einfuhr nach Bordeaux sogar völlig verboten - angeblich wegen zu geringer Qualität, in Wahrheit zur Unterdrückung unliebsamer Konkurrenz.

Suedwestfrankreich_01

Im Haut-Pays, dem in direkter Nähe zu Bordeaux am Oberlauf der Dordogne gelegenen

Gebiet, werden dieselben Sorten gepflegt wie im Bordelais. Weiter südlich, in der Gascogne, entstehen stark individuell ausgeprägte Weine von einer Vielzahl Lokalrebsorten, die in anderen Weinbauregionen Frankreichs keine größere Rolle spielen.

Der Südwesten Frankreichs ist auch ein gutes Beispiel für die Konzentrationsprozesse, die den Weinbau längst erfasst haben, und er macht die Konkurrenz deutlich, der die Weintraube als Feldfrucht durch andere landwirtschaftliche Erzeugnisse ausgesetzt ist. So ist von einigen ehemals glanzvollen Weinbaugebieten kaum noch etwas übrig geblieben, wie beispielsweise von den Vins d'Etraygues et du Fel, den Vins d'Estaing und von Marqillac im Osten des Bereichs, von den Cötes du Brulhois und den Vins de Lavilledieu an der Garonne sowie von Tursan und Bearn im Südwesten. In anderen Regionen ist der Weinbau wieder fest verwurzelt und liefert Weine, die mit ihrer typischen Eigenart wertvolle Schmuckstücke in der Schatzkammer französischer Weinkultur darstellen.

Bergerac

Die Rebflächen von Bergerac säumen die Dordogne, die flussabwärts hinter Bordeaux in die Garonne fließt. Deshalb entgingen die Weinbauern dort dem gierigen Zugriff der Kaufleute von Bordeaux, die den Weinhandelsweg von anderen Gegenden des Haut-Pays, etwa Cahors oder Gaillac, kontrollierten.

Damit hatte Bergerac auch freien Zugang zu den mit dem Schiff erreichbaren Märkten, allen voran dem wohlhabenden

Holland. Nach der Aufhebung des Edikts von Nantes mussten viele Hugenotten Ende des 17. Jahrhunderts aus Bergerac fliehen, das bis dahin einer der sogenannten Sicherheitsplätze gewesen war. Sie fanden in den Niederlanden eine neue Heimat, was den Weinexport dorthin weiter stärkte. Die Niederländer hatten eine Vorliebe für süße Weine, die infolgedessen der Stolz der Region Bergerac wurden und es bis heute geblieben sind. Der berühmteste Name ist Monbazillac. Im 20. Jahrhundert aber verkaufte sich dieser Typus Wein nur schwer, weshalb man auf Rote umzustellen begann. Doch wann immer die Nachfrage zwischen Rot und Weiß hin und her schwankte, war Bergerac einen Schritt hinter der Entwicklung zurück. Angepflanzt wurden die Bordeaux-Reben, die ausgezeichnete Ergebnisse lieferten, allen voran Merlot. Sie als Bordeaux-Weine zu bezeichnen wäre eine Missachtung historischer und politischer, nicht jedoch gastronomischer Grenzen. Hellschalige Trauben gedeihen ebenfalls gut, weshalb fast 40 Prozent der Produktion mittlerweile weiß sind.

Bergerac ist nicht eine einzige geschlossene Appellation, sondern wie Bordeaux eine allumfassende AC mit 13 Unterbereichen, die sich durch ihre Hänge, Böden, Mikroklimata und Weinstile unterscheiden. Einfacher roter Bergerac der Allerweltsappellation präsentiert sich als leichter, unverkennbar Bordeaux-artiger Wein und findet deshalb auch als preisgünstiger Ersatz für leichtere Vertreter der Nachbarregion Verwendung. Ein Côtes de Bergerac ist schwerer, was auch für die Weine aus dem kalksteinreichen östlichen Teil gilt, der eine eigene AC, Pécharmant (390Hektar), bekommen hat und sich wie ein Bordeaux mit der Zeit verbessert.

Trockene Weiße werden als Bergerac Sec verkauft. Einige Erzeuger experimentieren mit Sauvignon-Beigaben in ihrem

Wein, ansonsten aber setzt er sich größtenteils aus Sémillon und in geringerem Maß Muscadelle zusammen. Sortenreine Weiße sind nicht zugelassen. Eine neue Winzergeneration verhilft ihren reichhaltigsten Gewächsen zu einem Fassausbau, doch hat man eine echte Vorliebe für liebliche Abfüllungen, die außerordentlich charmant ausfallen können, wenngleich exzessive Erträge und unbeholfene Kellermeister manchen Côtes de Bergerac moelleux seines Potenzials berauben. Ingesamt fünf Subzonen von Bergerac kommen in den Genuss einer eigenen AC für süße und liebliche Weiße. Sie arbeiten hauptsächlich mit Sémillon und hoffen auf etwas Edelfäule.

Suedwestfrankreich_02

Direkt südlich der Stadt Bergerac ist Monbazillac mit seinem opernhaften Château im Besitz der örtlichen Genossenschaft zu wahrhaft üppigen, kraftvollen Essenzen nach Art eines Sauternes fähig. Die Zone umfasst 3600Hektar, allerdings entstehen nicht in allen Lagen Süßweine gehobener Qualität. Die Besten haben wie großer Sauternes jene wundersam harmonische Fruchtsäure und werden auch genauso alt. Ich habe lange über einem mehr als 40-jährigen Monbazillac gebrütet, der schon ein feines Tabakbraun angenommen hatte. Saussignac ist eine kleine Appellation mit 900Hektar, obwohl nicht einmal 100Hektar Trauben für Süßweine liefern. Die Palette reicht von lieblichen Gewächsen bis zu einer Handvoll Weine von ebensolcher Fülle wie ein Monbazillac, allerdings oft mit frischerer Säure.

Trockene Weine aus Saussignac werden als Bergerac Sec verkauft, während die AC Saussignac nur für moelleux bzw. Süßwein aus edelfaulem Lesegut gilt.

Nördlich der Dordogne liegt Montravel. 1747Hektar für die Rotwein- und 1463Hektar für die Weißweinproduktion

haben theoretisch Anrecht auf den Appellationsnamen, obwohl er für weniger als 400Hektar tatsächlich in Anspruch genommen wird. Einfacher Montravel ist ein trockener Weißer, der sich kaum von einem Bergerac Sec unterscheidet. Die Unterschiede zwischen den ACs Côtes de Montravel (moelleux) und Haut-Montravel (vollsüß) machen eine eh schon komplizierte Lage noch unübersichtlicher. Ihre Roten durften bis vor Kurzem nicht Montravel genannt werden, sondern liefen unter Bergerac.

2001 änderte man die Bestimmungen, sodass die Weinbauern nun Anrecht auf ihre eigene AC Montravel Rouge haben. Rosette, eine fast vergessene und untergegangene AC in den Bergen nördlich und westlich der Stadt Bergerac, liefert ebenfalls liebliche Weißweine. Werden Weiße Côtes de Bergerac genannt, handelt es sich um moelleux mit einem Süßegrad, der von vier bis 54 Gramm Restzucker reicht. Sie sind selten von gehobener Qualität.

Aveyron und oberer Lot

Etwa 110 Kilometer flussaufwärts von Cahors weichen die welligen causses den Ausläufern des Zentralmassivs und die Landschaft wird zum Fluss Lot hin enger. Hier betreibt man schon seit Jahrhunderten an fast senkrecht aufsteigenden, mühsam terrassierten und mit Stützmauern versehenen Hängen Weinbau. In Marcillac hatten die reichen Bürger von Rodez ihre Landhäuser, wo sie einheimische Winzer beschäftigten, die sie mit Rebensaft versorgten. Später, nach der Reblausinvasion, wurde in der Gegend Wein für den Durst der Bergleute in den Kohlezechen von Decazeville angebaut.

Als in den 1950er-Jahren die Bergwerke geschlossen wurden, taten sich die Winzer von Marcillac zu einer

Genossenschaft zusammen, um das Produktionsniveau zu heben und einen neuen Markt für den hochoriginellen Wein zu erschließen. Er entsteht fast ausschließlich aus der Fer-Servadou- Traube, die hier Mansois genannt wird. Sie ähnelt mit ihrer grasigen Art der Cabernet franc und schmeckt nach weicher roter Frucht, vor allem Roten und Schwarzen Johannisbeeren, manchmal auch Brombeeren. Marcillac gibt es nur in Rot und Rosa. Die 180Hektar große Rebfläche genießt erst seit 1990 AC-Status.

Der Weißwein der Gegend kommt von weiter flussaufwärts, aus Entraygues (neun Hektar) und Estaing (nur sieben Hektar). Hier wird aus der Chenin-blanc-Traube ein stilvoller, knochentrockener, im Geschmack erstaunlich moderner Tropfen gekeltert, in Estaing zum Teil auch aus der Mauzac-Traube. Die Produktion ist sehr klein und hat nur lokale Bedeutung. Außerhalb des Anbaugebiets trifft man den Wein nur selten an, doch findet er sich auf den Weinkarten aller Restaurants.

Auch Rotwein wird in den beiden Orten produziert. Sowohl Entraygues wie Estaing haben VDQS-Rang, ebenso die Erzeugnisse aus dem oberen Tal des Tarn um die Stadt Millau. Entraygues hat keine Genossenschaft und auch nur sechs Erzeugerbetriebe. In Estaing und an den Côtes de Millau dagegen gibt es neben einer Handvoll privater Winzer auch kleine Genossenschaftskellereien. Entraygues wäre wahrscheinlich längst von der önologischen Landkarte verschwunden, wenn einige beharrliche Winzer um François Avallon und Jean-Marc Viguier sich nicht für seine Erhaltung eingesetzt und lokale Restaurants ihm nicht die Treue gehalten hätten. Ähnliches gilt für Estaing, das von Les Vignerons d'Olt beherrscht wird.

Suedwestfrankreich_03

In Millau sind nur die Cave des Vignerons des Gorges du Tarn und die Domaine du Vieux Noyer erwähnenswert.

Pecharmant

Knapp 200 Hehar Rebfläche von Bergerac unterscheiden sich durch ihre kieshaltigen Böden vom Rest des Bereichs und dürfen deshalb die AC Pecharmant führen. Sie befinden sich im Zentrum der AC Bergerac östlich der gleichnamigen Stadt. Auf nach Süden ausgerichteten Hängen entsteht hier kraftvoller, langlebiger Rotwein, der den einfachen AC Bergerac in der Regel übertrift. Die Erzeugung ist gering, der Wein daher außerhalb der Region und erst recht außerhalb Frankreichs so gut wie unbekannt. Lediglich der Wein von Chäteau Tiregand gelangt gelegentlich in kleinen Mengen in den Export.

Monbazillac

Im Süden des Bergerac-Gebietes liegen die ca. 2500 Hektar Rebflächen der Appellation Monbazillac, die seit Jahrhunderten bereits für die Erzeugung süßer Weißweine nach dem Vorbild von Sauternes bekannt ist. Hier mündet das kleine, kühle Flüsschen Gardonette in die wärmere Dordogne, was im Herbst zu der erwünschen Nebelbildung und bei Befall der Trauben mit Botrytis cinerea zur Edelfäule führt. Noch vor 30 Jahren war die Appellation beinahe erloschen, da sich kaum noch ein Winzer dem Risiko aussetzen wollte, das mit der Erzeugung von edelsüßen Weinen verbunden ist. Die meisten Erzeuger produzierten trockenen weißen AC Bergerac Sec.

Doch in den letzten zehn Jahren ist die Tradition wieder aufgelebt, und umfangreiche Vorschriften sollen dafür sorgen,

die edelsüßen Gewächse von Monbazillac wieder auf ihren angestammten Platz neben die Weine von Sauternes und Barsac zu führen. Als Traubensorten sind nur Semillon, Sauvignon Blanc und Muscadelle zugelassen. Die Höchsterträge sind auf 40 Hektoliter pro Hektar Anbaufläche begrenzt, der potenzielle Alkoholgehalt muss mindestens 14,5 Volumenprozent betragen. Schwierig ist es zurzeit allerdings noch, edelsüße Abfüllungen von einfachen, nachgesüßten Weinen zu unterscheiden. Die Erzeuger mit der besten Reputation sind die regionale Winzergenossenschaften Chäteau La Borderie, Chäteau de Monbazillac sowie Rene Monbouche.

Cotes de Duras

Südlich der Appellationen Monbazillac und Bergerac schließen sich die Cötes de Durasan. Die 1600 Hektar Rebflächen bilden praktisch die Fortsetzung von Entre-Deux-Mers nach Osten. In geschützten Lagen mit Kalkstein- und tonhaltigen Böden wird für Rotweine vor allem Merlot mit Ergänzung durch Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc gepflanzt. Die meisten Gewächse sind von den in Entre-Deux-Mers erzeugten roten AC Bordeaux im Grunde kaum zu unterscheiden. Lediglich einige bessere, in Barriques ausgebaute Weine verraten so etwas wie einen gebietstypischen Charakter. Die Weißweine der Cötes de Duras sind individueller. Bei ihnen sind neben den auch in Entre-Deux-Mers gepflanzten Sorten Sauvignon Blanc, Semillon und Muscadelle auch der in Bordeaux nicht zulässige Chenin Blanc sowie die lokalen Sorten Ondenc und Mauzac im Spiel, was den Weinen Originalität und Unverwechselbarkeit verleiht. Neben der großen regionalen Winzergenossenschaft gelten die Domaines Amblard, des Cours, de Durand, de Laulan sowie Chäteau Lafon als zuverlässige Erzeuger.

Cotes du Marmandais

Suedwestfrankreich_04

Die 1320Hektar umfassenden Côtes du Marmandais erstrecken sich direkt an der Grenze zu Bordeaux. Ihr Haupterzeugnis sind leichte Rote, die viele Jahre lang getrost als Bordeaux hätten laufen können. Auch die Weißen aus Sauvignon und Sémillon lassen sich mit Bordeaux Blanc für den Alltagsgebrauch vergleichen. Als der Anbaubereich den - letztlich 1990 verliehenen - AC- Titel anstrebte, verlangte man von den Erzeugern, aus einer Liste südwestspezifischer Trauben ihre Favoriten auszuwählen. Damit wollte man eine gewisse Typizität erreichen. Mit dabei waren unter anderem Malbec, Fer Servadou und die seltene Lokalspezialität Abouriou.

So nahm Wein aus dem Marmandais mit der Zeit einen eigenen Charakter an, ohne seine Frische und Fruchtigkeit zu verlieren. Zwei rivalisierende Genossenschaftskellereien annähernd gleicher Größe zeichneten früher für fast den gesamten Ausstoß verantwortlich. Die eine vertrat die Weinbauern am rechten Ufer der Garonne in Beaupuy, die andere die vom linken Ufer in Cocumont. Sie fusionierten später zum Cave du Marmandais. Daneben sind noch elf private Kellereien aktiv.

Allerdings gibt es andere Bestimmungen als in Bordeaux, die die Verwendung von

mindestens einem Viertel Gamay, Syrah sowie der südwestfranzösischen Spezialitäten Fer und Abouriou vorschreiben. So besitzt der rote Cötes du Marmandais durchaus eigenständigen Charakter und ist mehr als bloß eine verkleinerte Kopie eines AC Bordeaux. Die wenigen Weißweine werden aus Sauvignon Blanc, Ugni Blanc und Semillon bereitet. Beinahe die gesamte Erntemenge wird von den beiden großen Winzergenossenschaften in Marmande und Bouglon verarbeitet.

Buzet

Von Marmande aus gesehen weiter flussaufwärts liegt am linken Ufer der Garonne und am Nordrand des Armagnac-Gebietes das Anbaugebiet Buzet. Hier werden ausschließlich Rotweine erzeugt, für die die typischen roten Bordeaux-Rebsorten Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Merlot verwendet werden. Die gut 1700 Hektar Rebflächen der 1973 eingerichteten AC bestehen aus kies- und tonhaltigen Böden. In früheren Jahrhunderten wurden viele der dunklen Weine von Buzet zum Verschnitt nach Bordeaux gebracht.

Seitdem Bordeaux-Weine jedoch ausschließlich aus dem Departement Gironde stammen dürfen, sind die Winzer hier

in der Gascogne gezwungen, eigenständigen Wein zu produzieren. Dazu unternehmen sie oft weit größere Anstrengungen als viele Winzer im restlichen Frankreich. So werden selbst einfache Buzet-Weine in der Regel im Hollass ausgebaut und sind den meisten einfachen AC Bordeaux qualitativ überlegen. Die besten Gewächse von Buzet sind duftig, tanninreich und besitzen das Potenzial, ein Jahrzehnt und länger in der Flasche weiter zu reifen. Sie zählen zu den besten Rotweinen Südwestfrankreichs. Top-Erzeuger ist die Genossenschaft, die fast die gesamte Ernte verarbeitet. Auch Chäteau du Frandat hat einen guten Ruf.

Cahors

Von den Rotweinen aus den verstreuten Anbaugebieten im Südwesten Frankreichs ist der Cahors gewiss der berühmteste. Die gleichnamige alte Stadt am Fluss Lot mit ihrer berühmten Brücke ist untrennbar mit dem dramatisch klingenden Namen "schwarzer Wein" verbunden. Für die häufig dünnen, kaum den Transport überstehenden Bordeaux-Weine von einst war er bei den Händlern als Zusatz gefragt, der Kraft und Körper beisteuert. Die Kaufleute an der Mündung der Garonne gaben dank ihres strategisch günstigen Standorts den Ton in Cahors an und veranlassten die Winzer dort, durch Einkochen des Mosts oder sogar durch Spriten ein dickes, dunkles Gebräu herzustellen. Dieser buchstäblich schwarze Tropfen erlangte enorme Berühmtheit: Erzeuger auf der Krim-Halbinsel erwiesen ihm durch den dort bereiteten Cahorski ihre Ehre.

Der echte Cahors ist seit eh und je ganz anders, obwohl die traditionell lange Gärung und die überwiegende

Verwendung der Malbec-Traube, die in Cahors Auxerrois genannt wird, schon zu einem dunkleren, rustikaleren Wein führen, als es der Bordeaux ist. Doch nach wie vor tut die Region sich schwer, die Last abzuschütteln, die ihr der schwarze Wein aufgebürdet hat.

Suedwestfrankreich_05

Der Rebenbestand von Cahors wurde in den 1880er-Jahren von der Reblaus und dann beinahe ein zweites Mal im schweren Frost von 1956 vernichtet. Die Gegend brauchte bis in die 1960er- und 1970er-Jahre, als sie von einer tüchtigen Genossenschaft und einer Handvoll alteingesessener Winzer wieder hochgebracht wurde, um sich zu erholen. 1971 erhielt der Bereich den Status einer Appellation Contrôlée - nicht um den schwarzen Wein wieder aufleben zu lassen, sondern wegen seiner ausgewogenen, kraftvollen, gefälligen Roten. Die Auxerrois darf nun, wenn sie mindestens 70 Prozent Anteil hat, mit der milderen Merlot und mit Tannat, der Madiran-Traube, verschnitten werden. Andere Rebsorten sind nicht zugelassen.

Heute liegt die 4100Hektar große Anbaufläche vor allem auf dem zum Teil stark kieshaltigen Schwemmland im Tal. Weitere Pflanzungen finden sich auf den causses, den Kalkstein-Plateaus über den Flusswindungen. Trotz der beiden recht andersartigen Terroirs unterscheiden sich die Weine von den causses weniger von denen aus dem Tal als erwartet. Die hiesigen Winzer behaupten, auf dem Plateau entstünden die eleganteren Weine, während die Qualität der Schwemmland-Gewächse eher unbeständig sei. Der eigentliche Kontrast besteht jedoch zwischen den traditionellen Weinbereitungsmethoden und den Techniken, die die Newcomer der Region anwenden, also die zu Winzern gewordenen négociants und Unternehmer, die oft ein Vermögen in den Aufbau moderner Kellereien gesteckt haben. Nur zu häufig geben gerade sie jedoch Musterbeispiele dafür ab, wie große Investitionen Leistung und Qualität auch vermindern können. Die besten Cahors findet man heute meist bei alteingesessenen Winzern und einigen jüngeren, die wie ihre Kollegen in Madiran begriffen haben, wie wichtig es ist, den typischen Charakter der Weine zu bewahren. Bei Cahors gehört Robustheit dazu, Vitalität und Kraft, nicht unbedingt Gewicht, und ein Anflug von Wildgeschmack, der sich mit dem Alter entwickelt.

Die Popularität und Qualität der Malbec-Weine aus Argentinien scheint in einigen Erzeugern von Cahors den Ehrgeiz

angestachelt zu haben. In den letzten zehn Jahren machte die Qualität einen erstaunlichen Sprung nach vorn. Das bewies, dass die nach der Reblausinvasion entstandenen Malbec-Pflanzungen im Gegensatz zu den vor der Katastrophe nach Argentinien gebrachten Reisern durchaus exzellenten Wein hervorbringen können. Auch haben Weinbauern und Kellermeister dazugelernt, weshalb die groben, rustikalen Produkte der 1970er und 1980er der Vergangenheit anzugehören scheinen.

Es besteht die Tendenz, in neuer Eiche ausgebaute Weine für besser zu halten als die in Tanks oder alten Fässern gereiften, doch gibt es für jeden Cahors-Stil eine Nische. Ein fruchtbepackter, im Tank gealterter Tropfen zum moderaten Preis kann einige Jahre lang viel Freude bereiten, während die kostspieligeren Versionen aus dem Fass eher Weinliebhaber mit einer Vorliebe für internationale Stile ansprechen. Damit sei jedoch nichts gegen die Cahors-Interpretationen aus dem Barrique gesagt, die von hervorragender Qualität sein können.

Gaillac

Gaillac gehört zu den produktivsten und wirtschaftlich bedeutendsten Anbauzonen Südwestfrankreichs. Früher belieferte es nicht nur die Hauptstadt des Départements, Albi, und die Umgebung, seine Weine fanden auch in fernen Gegenden Absatz, waren die Roten doch für ihre Transportfähigkeit und Langlebigkeit bekannt. Als Weinbaugebiet entstand Gaillac im 1.Jahrhundert, lange bevor in Bordeaux Reben wuchsen.

Die einheimischen Trauben mit den ausgefallensten Namen verstärken den antiquierten Eindruck noch.

Dem fortschrittlichen Erzeuger sind sie ein Dorn im Auge, andere wiederum erfüllen sie mit Stolz und Freude. Die Rotweinsorten heißen Duras und Braucol (alias Fer Servadou), die Weißweintrauben Mauzac, Len de l'El beziehungsweise Loin de l'Œil und Ondenc. Die Ondenc war schon fast völlig verschwunden, bis ihr Robert Plageoles durch Neubepflanzung von zwei Hektar im Jahr 1983 neues Leben einhauchte.

Vor einem Jahrhundert, also kurz vor der Reblausinvasion, entstand in Gaillac fast nur Rotwein. Die wenigen Weißweine waren süß, schäumend, beides zugleich oder ähnelten einem leichten Sherry, die Rotweine schwer und robust und landeten meist als Verschnittwein in Bordeaux. Als die Anbauflächen neu bepflanzt werden mussten, verschob sich das Gewicht wegen der roten Konkurrenz aus dem Midi zum Weißwein.

Suedwestfrankreich_05

Mauzac, die traditionelle weiße Traube von Gaillac, diente als Rohmaterial für die Erzeugung süßer Weine mit apfelfruchtigem Charakter. AC-Status erhielten die Weißen 1938, die Roten mussten bis 1970 auf dieses Prädikat warten, hauptsächlich weil die Winzer es bei der Neubestockung nach der Reblauszeit versäumt hatten, Qualitätsreben einzuführen, und lieber an den alten, recht gewöhnlichen Sorten festhielten.

In Gang gebracht wurde der Wiederaufbau von den Genossenschaften. Das traditionelle

Abfüllen des Weißweins nach der unterbrochenen ersten Gärung wurde zugunsten des in der Champagne üblichen Verfahrens mehr oder weniger aufgegeben, obwohl die méthode gaillacoise Jahrhunderte älter ist als die méthode champenoise. Die eingeführten Trauben Merlot, Gamay und Syrah erbringen leichte, neutrale Weine.

Neben den drei Genossenschaften gibt es heute rund 100 private Erzeuger - zehnmal so viel wie 1970. Über 2500 Hektar stehen unter Reben. Viele der besten Winzer greifen inzwischen im Streben nach Typizität und Individualität auf die alten Gaillac-Trauben zurück. Daher ist die Palette heute verwirrend vielfältig. Es gibt trockene Weiße in stiller Ausführung oder als perlé mit leichtem, durch Lagerung auf der Hefe erzeugtem Prickeln, ferner trockene und halbtrockene Schaum- und mehr oder weniger süße Stillweine.

Produziert werden Rote mit und ohne Eichenausbau sowie ein vin de l'année im Stil des Beaujolais Nouveau, aber oft erheblich besser als dieser, und selbstverständlich auch Rosés. Die qualitative Bandbreite ist ebenfalls groß und kompliziert, weil die Erzeuger nicht selten bei ihrem Lieblingsstil Großartiges leisten und andere Gewächse vernachlässigen.

Cotes du Frontonnais

Die Rebhänge um Fronton und Villaudric 25 Kilometer nördlich von Toulouse und 32 Kilometer westlich von Gaillac bekamen 1975 den AC-Ritterschlag für ihre reiffruchtigen Roten und Rosés, die bis dato von den Bewohnern von Toulouse als Ortsgeheimnis gehütet worden waren. Als Lokaltraube gilt die Négrette. Die Tempelritter, denen ein Großteil des heute von Rebstöcken bevölkerten Landes in Fronton gehörte, brachten sie von den Kreuzzügen aus Zypern mit. Für alle, die an den Wirren der Ampelographie interessiert sind, sei erwähnt, dass die Négrette in der Charente - ausgerechnet dort! - als Petit Noir auftaucht. Nur im Frontonnais genießt sie jedoch Appellationsstatus. 2005 wurde der Name der AC von Côtes du Frontonnais in Fronton umgewandelt. Die bewirtschaftete Rebfläche liegt bei rund 2300Hektar.

Die Négrette muss von Gesetzes wegen mindestens 50 Prozent jedes Weinbergs besetzen. Wie ihr Name schon andeutet,

sind ihre Schale und ihr Saft sehr dunkel. Ihre kleinen Beeren mit dünner Haut haben mindestens einen Erzeuger darauf gebracht, mit Kohlensäuremaischung zu arbeiten. Das Bouquet eines Négrette-Weins deutet Veilchen, rote Früchte und Lakritz an, im Geschmack treten oft Kirschen und Mandel zutage.

Das Problem der Négrette ist ihre Anfälligkeit für Graufäule. Weil aber das Klima in Toulouse während der Wachstumssaison heiß und trocken ist, nimmt sie in der Regel keinen Schaden. Sie ist sehr anpassungsfähig und liefert wegen ihres niedrigen Tannin- und Säuregehalts süffige, charaktervolle Weine. Im Verbund mit den beiden Cabernets sowie mit Gamay und Syrah schwingt sie sich mitunter sogar zu größerer Klasse auf und steigert sich vier, fünf Jahre lang.

Madiran und Pacherenc du Vic-Bilh

Der Madiran ist von den Toten wiederauferstanden. Bis 1948 war seine Gesamtrebfläche in den Vic-Bilh-Hügeln am Südrand von Armagnac 40 Kilometer nördlich von Pau auf 50Hektar zusammengeschrumpft. Heute stehen wieder 1400Hektar unter Reben und manche behaupten gar, dass der Madiran der beste Rote im Südwesten einschließlich Cahors sei. Dem Anbaubereich Madiran fehlen zwar der Ruhm und die Erreichbarkeit von Cahors, sein Wein blieb dafür aber auch von der Identitätskrise verschont, die dem bekannteren Vetter zu schaffen machte. Gleichwohl ist der Madiran nicht einfach zu verstehen und zu trinken. Seine Tannine können einen arg strapazieren und seine Dichte erdrückt fast. Gleichwohl entwickelt ein guter Vertreter nach einigen Jahren in der Flasche ebensolche Komplexität wie ein reifer Bandol oder - man wagt es kaum zu sagen - ein Médoc.

Suedwestfrankreich_06

Zu seinen Eigenheiten gehört es, mit verstörendem Biss ins Leben zu treten, sich dann aber

recht schnell zu einem weichen Wein mit ganz eigener Stilistik und Textur aufzuschwingen. Als ich einmal nach den rechten Worten für einen neunjährigen Vertreter aus der wichtigsten Kooperative suchte, war ich über seine seidige Art im Mund so erstaunt, dass ich zunächst versucht war, das lahme "fließend" zu schreiben, mich dann aber für "klar" entschied. Später schlug ich in Paul de Cassagnacs Werk Les Vins de France nach, einem wenig bekannten, aber äußerst ergiebigen Werk von 1927, wo mir sogleich die Beschreibung "unendlich flüssiger Geschmack" ins Auge sprang. So ist der Madiran sich also über all die Jahre hinweg treu geblieben und streichelt den Gaumen noch heute mit einer verführerischen, süffigen Art.

Umso merkwürdiger ist, dass de Cassagnac gegen die "minderwertige Tannat" wetterte, eine "gewöhnliche Rebe", die anstelle von Cabernet eingeführt wurde, weil sie höhere Erträge lieferte. Ein echter Madiran, so der Autor, müsse aus Cabernet sein. Und doch erzählen die Erzeuger heute, dass gerade in dieser Traube, die sich wie Tannin anhört und auch entsprechend harte Weine liefert, das Geheimnis des Madiran liege.

Ein hoher Anteil der mit Malbec verwandten Rebe, so heißt es, sei unbedingt nötig. Viele Winzer keltern sie reinsortig, wenigstens für ihre Spitzen-Cuvées. Der bekannteste Erzeuger, Alain Brumont, geht sogar noch einen Schritt weiter: Seiner Meinung nach sollten alle anderen Rebsorten aus der AC verbannt werden - und er müsste es wissen.

In Madiran erfand Patrick Ducournau auch die Methode der Mikrooxidation, bei der während der Gärung oder des

Ausbaus kontrollierte Mengen Sauerstoff in den Wein gepumpt werden. Ursprünglich sollten damit die harschen Gerbstoffe etwas besänftigt werden. Es scheint gut zu funktionieren und macht den Wein schneller trinkbar als früher. (Umstrittener indes ist das Verfahren, wenn es auf weniger robuste Sorten wie Merlot in St-Emilion angewandt wird.)

Die Hügel von Vic-Bilh leihen ihren Namen einem Weißwein namens Pacherenc. Die Bezeichnung ist abgeleitet vom Dialektwort für das französische piquets en rangs, wörtlich "Pfähle in einer Reihe". Gelegentlich wird Pacherenc auch als Synonym für die Arrufiac-Traube verwendet, die von jeher ein wichtiger Bestandteil des Weins war. Ebenfalls zum Einsatz kommen Gros und Petit Manseng sowie Petit Courbu. Der Pacherenc war wie der Vouvray je nach Herbstbedingungen ein Süßwein. Heute versuchen die meisten Winzer eine trockene und eine süße Version zu gewinnen, wobei sie die Rebsorten in unterschiedlichen Anteilen einsetzen. Die Pacherenc-Produktion war von jeher klein und lokal begrenzt, heute aber führen ihn die meisten Madiran-Güter im Sortiment. Die mit Weißweinreben bepflanzte Fläche beläuft sich auf 280Hektar.

Cotes de Saint-Mont

Am Ostrand des Madiran-Gebietes liegen die Weinberge der Cötes de Saint-Mont. Rund um den kleinen Weinbauort Plaisance werden Rotweine und trockene Weißweine erzeugt. Sie sind als VDQS-Weine eingestuft, stehen aber schon seit Jahren auf dem Sprung zum AC-Gebiet. Die roten Weine von Cötes de Saint-Mont werden aus denselben Sorten wieder Madiran bereitet und ähneln wegen der etwas höheren Erträge, die der VDQS-Status zulässt, einer fruchtigen Version des Madiran. Ahnliches gilt für den Weißwein, der von der Zusammensetzung und von der Art an einen Pacherenc du Vic-Bilh erinnert. Die besten Weine stammen von den Producteurs Plaimont.

Jurancon

Alle Berichte über Jurançon beginnen mit der Geschichte vom Thronanwärter HeinrichIV., dessen Lippen bei der Geburt mit einer Knoblauchzehe bestrichen und mit Jurançon-Wein benetzt wurden - ein Brauch, der angeblich noch heute in der Bourbonenfamilie üblich ist, wenngleich aus den Neugeborenen keine Könige mehr werden. Das Besondere am Jurançon: Er ist stark - nicht nur alkohol-, sondern auch charakterstark.

Suedwestfrankreich_07

Seine hocharomatischen Trauben reifen auf den Ausläufern der Pyrenäen südlich von Pau in Herbsttagen, denen Südwinde aus Spanien Wärme bescheren.

Sein Geschmack wird intensiviert durch geringe Erträge, vor allem für die Süßweine. Sie sollten sehr spät, also im November, gelesen werden, wenn heiße Tage und frostige Nächte die Trauben schrumpfen lassen (passerillage) und den Saft konzentrieren.

Die Haupttrauben heißen Gros und Petit Manseng, wobei Letztere nicht nur kleiner ist, sondern auch mehr Zucker enthält. Beide erbringen Weine mit hohem Alkoholgehalt und einer bemerkenswert "starren", positiven Struktur im Mund.

Sie sind in ihrer Jugend fast schon abweisend hart, entwickeln mit zunehmendem Alter aber Aromen und Geschmacksnuancen, die man mit exotischen Früchten und Gewürzen wie Mango, Guaven und Zimt verglichen hat.

Die besten Süßweine gehen sortenrein aus Petit Manseng hervor, während Gros Manseng eher für trockene Abfüllungen Verwendung findet. Manche Erzeuger reichern ihre trockenen Vertreter mit etwas Petit Courbu an, um ihnen einen gewissen Biss zu verleihen. Die französische Schriftstellerin Colette verfasste Verkostungsnotizen, die ich gar nicht erst zu toppen versuche: "Ich war noch ein Mädchen, als mir dieser Prinz begegnete; er war aufgeweckt, gebieterisch, trügerisch wie alle großen Verführer. Und er hieß Jurançon."

Zwei ACs gibt es hier: Jurançon Sec und Jurançon, wobei Letztere nur für Weine zwischen lieblich und liquoreux, also sehr süß, gilt. In Gan ist eine bedeutende Winzergenossenschaft am Werk, den Rest übernehmen rund 60 Privatkellereien.

Bereitet werden in der Regel die drei Stile sec, moelleux und ultrasüß, bisweilen auch in Eiche.

Trockene Exponenten waren früher merklich sauer. Die hohe Säure, die dem Süßwein so viel Schwung verleiht, kann in einer trockenen Version fast schon schmerzen. In den letzten zehn Jahren haben die Winzer gelernt, wie sie die Frische erhalten und den trockenen Gewächsen gleichzeitig durch späte Lese mehr Körper und Frucht geben. Dieselbe Säure in einem Süßwein macht weniger konzentrierte Versionen zu ausgezeichneten Aperitifs. Viele Güter führen mehrere Lesedurchgänge durch und füllen Weine von Trauben ab, die im Oktober, November und Dezember geerntet wurden - mit entsprechend steigendem Süßegrad.

In den 1980 er-Jahren war die Produktion zurückgegangen und der Wein nur noch wenig bekannt. Zum Glück brachten einige wenige dynamische Erzeuger das Anbaugebiet wieder in Schwung, sodass sich binnen 15 Jahren die Rebfläche auf etwas über 1000Hektar verdoppelte. Heute herrscht eine große Nachfrage nach den besten Vertretern. Viele Weinfreunde, denen die Süßweine aus Sauternes und die Sélections de Grains Nobles aus dem Elsass zu üppig und ölig sind, finden Gefallen an der rassigen Frische der besten Jurançon-Elixiere.

Irouleguy

Die baskischen Erzeuger bereiten Weine, die zur Vorliebe ihrer Landsleute für Rugby und Stierkämpfe passen: große, stämmige Tropfen, die sogar noch den Madiran in den Schatten zu stellen versuchen und perfekte Begleiter der einheimischen Küche sind. Wie der Madiran werden sie aus Tannat gekeltert; mit von der Partie sind außerdem die beiden Cabernets. Die Reben wachsen auf steilen Terrassen in bis zu 400 Meter Höhe, weshalb nur von Hand gelesen werden kann. Die Erträge liegen niedrig und die Weine brauchen Bedenkzeit in der Flasche.

Iroulégy hat auch ausgezeichnete Rosés zu bieten. Zudem gab es eine kleine Renaissance für Weißwein, der aus den Jurançon-Trauben gemacht wird. Viele Jahre lang hatte die vorzügliche Kooperative keine Konkurrenz, mittlerweile aber sind einige gute unabhängige Winzer auf den Plan getreten. Diese Appellation mit nur 250Hektar sollte man im Auge behalten.